Dienstag, 28. Juli 2009

Break-Thru-Prinzip 5: Das innere Leitsystem

Du hast einen Verstand. Der wird in unserer Kultur sehr hoch geschätzt. Aber da ist noch mehr. Du hast auch ein Unterbewusstsein. Das ist viel klüger und weiß viel mehr als unser noch so kluger und dennoch begrenzter Verstand. Es regelt viele Alltagsdinge für uns. Unsere Alltagshandlungen werden zu einem Grossteil von unserem Unterbewusstsein gesteuert. Und es gibt noch mehr. Du hast eine Seele oder auch ein „Höheres Selbst“. Deine Seele kennt deine höchsten Ziele und Werte in deinem Leben und möchte dich dahin lenken. Falls du nicht daran glaubst, dass es eine Seele oder ein Höheres Selbst gibt, macht das nichts. Es genügt zu akzeptieren, dass es ein Unterbewusstsein gibt. Ich spreche daher lieber von der „Inneren Führung“.

Die Innere Führung kommuniziert durch Gefühle mit uns. Beschäftigst du dich mit einem bestimmten Thema, dann tut deine Innere Führung dies auch. Besteht eine Diskrepanz zwischen dem, was dein Verstand denkt oder will mit der Weisheit deiner inneren Führung, erfährst du dies durch ein „schlechtes“ Gefühl. Sei also dankbar für diesen Hinweis. Kommt ein gutes Gefühl, bist du auf dem richtigen Weg. Dieses wunderbare Leitsystem steht uns immer zur Verfügung, wir müssen es nur nutzen. Statt über ein Problehm zu grübeln, kannst du dir verschiedene Lösungsalternativen vorstellen und die jeweiligen Gefühle dazu wahrnehmen. Hast du noch keine Lösungsalternativen, bitte deine innere Führung darum, dir welche zu schicken.

Wenn du dich auf etwas ausrichtest, das mit einem positiven Gefühl verbunden ist, wirst du dies leichter in dein Leben ziehen. Ganz wichtig ist ein wirklich starkes Gefühl dazu zu haben, das Denken an etwas alleine genügt nicht. Entwickle echte Begeisterung für das, was du in dein Leben ziehen möchtest.

Hast du allerdings zugleich Zweifel daran, dies erreichen zu können, hängst du in einer Warteschleife fest. Das ist so, als wenn du lossprinten wolltest und ein starkes Gummiband dich am Startblock festhält. Zweifel ist (meistens) ein negatives Gefühl und reduziert deine Schaffenskraft. Du kannst die Zweifel überwinden, indem du tief in das Gefühl gehst, das Angestrebte schon erreicht zu haben und dann voller Vorfreude handelst. Erinnere dich, dass deine Innere Führung dir über deine Gefühle mitteilt, wann du auf dem falschen Weg bist. Wenn also das, worauf du dich ausrichtest und was im Rahmen des grundsätzlich Möglichen liegt, mit einen guten Gefühl verbunden ist und zugleich Zweifel an der Erreichbarkeit mit einem negativen, dann kann dies ja nur heißen, dass dein Zweifel ein falscher Gedanke ist. Ich selbst habe Zweifel immer für einen Hinweis darauf gehalten, dass etwas nicht im Rahmen des Erreichbaren liegt. Aber wenn dies gecheckt und positiv gefühlt wurde, kann das nicht sein.


Anders herum ist es genau so: Angenommen, du hast dir etwas vorgenommen und dabei nicht so genau auf deine Gefühle dazu geachtet, bist vielleicht von jemandem überredet worden. Nun kommen dir Zweifel und du fühlst dich plötzlich gut. Dann ist dies ein Hinweis, dass die Sache wohl nicht das Richtige für dich ist.

Du kannst die Dinge also so sehen, wie du sie gerne hättest. Sei dabei vorsichtig mit gutmeinenden Freunden, die die Break-Thru-Prinzipien nicht kennen und dich „auf dem Boden der Realität“ zurückholen wollen. Schweige lieber und suche dir Gleichgesinnte um mit ihnen zu üben.


Wird fortgesetzt

Break-Thru-Prinzip 3: Die Aufmerksamkeit lenken

Worauf richtest du im Alltag deine Aufmerksamkeit? Auf das, was gut ist, was schön ist, was dir Kraft gibt? Oder auf das, was nicht funktioniert, was dich stört, was schlecht ist. Auf das, was dich mit anderen verbindet oder auf das, was dich von ihnen trennt? Das, worauf du deine Aufmerksamkeit lenkst, wirst du bestärken und vermehrt erfahren.

Deine Absichten, dein Denken, dein Fühlen, dein Sprechen und Tun erschaffen deine Wirklichkeit. Ausgangspunkt ist immer deine Absicht. Sie bestimmt, was du denkst und deine Gedanken bestimmen, was du fühlst. Absichten und Gedanken sind oft unbewusst. Doch deine Gefühle verraten dir etwas über die Qualität deiner Absichten und Gedanken, sie sind die Sprache deines inneren Leitsystems, deiner inneren Führung. Gute Gefühle sagen dir, dass du mit dem, was du denkst, sagst und tust gerade auf dem richtigen Weg bist. Richtig in Bezug auf deine höchsten inneren Werte und Ziele, nämlich im Leben Glück und Freude zu erfahren. Schlechte Gefühle sagen dir, dass du auf dem falschen Weg bist. Darum sind schlechte Gefühle ein wichtiger Indikator.

Du hast in jedem Moment die Möglichkeit, dir über deine Absicht in diesem Moment klar zu werden. Halte kurz inne und frage dich, wie du dich gerade fühlst? Ist da ein schlechtes Gefühl, nimm es dankbar an und frage nach der dahinter stehenden Botschaft. Dann lasse dieses Gefühl gehen und lenke deine Aufmerksamkeit auf etwas, was dir Freude macht.

Freude ist etwas, was in dir steckt, ein Grundlebensgefühl. Wir denken oft, sie sein von äußeren Umständen abhängig. Und so suchen wir im außen nach Dingen, die uns Freude machen. Dabei können wir allein durch das Lenken unserer Aufmerksamkeit Freude jederzeit aktivieren. Versetze dich in eine Situation, in der du voller Freude warst. Schließe für eine Minute die Augen und geh voll in diese Situation hinein. Was siehst du vor deinem inneren Bildschirm. Was hörst du, was riechst du und vor allem: wie fühlt sich das an? Mache dies jetzt.

Was ist nun? Hast du ein körperliches Wohlgefühl empfunden? Vielleicht ein Gefühl von Ausdehnung. Wenn du wenig empfunden hast, kannst du dies trainieren. Gehe immer wieder in solche Situationen hinein. Tiefes Atmen und körperliche Bewegung helfen dir, stärker ins Fühlen zu kommen.

Um unsere Aufmerksamkeit immer wieder auf Freude auszurichten, brauchen wir eine „Energieliste“ von Dingen, die uns Freude bereiten, wenn wir nur an sie denken.
Welche Dinge bereiten dir Freude? Denke an Menschen, Orte, Ziele, Filme, Bücher, Situationen, Erinnerungen, Vorstellungen, Musik...Was begeistert dich? Was bewunderst du? Gehe für mindestens drei Minuten tief und mit allen Sinnen in diese Dinge hinein. Wenn du wirklich tief da hinein gehst, kann dein Unterbewusstsein nicht mehr unterscheiden, ob eine Erfahrung echt oder vorgestellt ist. Mache dies täglich, so dass es dir mit der Zeit immer leichter fällt, dich auf Freude auszurichten. Dein Grundlebensgefühl wird sich ändern. Und wenn dies geschieht, wirst du mehr von den Dingen in dein Leben ziehen, die du dir wünschst. Sicher hast du schon mal die Erfahrung gemacht, dass, wenn du gut drauf bist, dir alles im Leben viel leichter gelingt. Warum ist dies so? Die Außenwelt ist ein Spiegel deiner Innenwelt. Stelle es dir so vor: stell dich vor einen Spiegel. Der Spiegel lächelt nur zurück, wenn DU lächelst.

Umgekehrt funktioniert es genau so. Hast du negative Gedanken, Gefühle und Erwartungen, wirst du entsprechende Ereignisse in dein Leben ziehen. Natürlich macht dies niemand bewusst und deshalb ist Bewusstheit und Wachheit in jedem Moment so enorm wichtig.

Hier noch etwas, womit du ein starkes Energiefeld um dich herum erzeugen kannst. Es besteht aus den Komponenten Dankbarkeit, Erstaunen und Wertschätzung. Dankbarkeit für das, was du hast und kannst, Erstaunen für die Wunder des Lebens und Wertschätzung für die Menschen um dich herum.

Wenn du dich auf etwas ausrichtest, das mit einem positiven Gefühl verbunden ist, wirst du dies leichter in dein Leben ziehen. Hast du allerdings zugleich Zweifel daran, dies erreichen zu können, hängst du in einer Warteschleife fest. Das ist so, als wenn du losspringen wolltest und ein starkes Gummiband dich am Startblock festhält. Zweifel ist ein negatives Gefühl und reduziert deine Schaffenskraft. Du kannst die Zweifel überwinden, indem du tief in das Gefühl gehst, das Angestrebte schon erreicht zu haben und dann voller Vorfreude handelst. Ganz wichtig ist ein starkes Gefühl dazu zu haben, das Denken an etwas alleine genügt nicht. Entwickle echte Begeisterung für das, was du in dein Leben ziehen möchtest.

Du kannst die Dinge also so sehen, wie du sie gerne hättest. Sei dabei vorsichtig mit gutmeinenden Freunden, die die Break-Thru-Prinzipien nicht kennen und dich „auf dem Boden der Realität“ zurückholen wollen. Schweige lieber und suche dir Gleichgesinnte um mit ihnen zu üben.


Du kannst täglich üben, deine Aufmerksamkeit auf die Dinge und Ereignisse auszurichten, die du in dein Leben ziehen willst. 15 bis 20 Minuten, in denen du mit Freude daran denkst oder einen inneren film ablaufen lässt, genügen. Ich nenne dies Kurzworkshop. Achte darauf, das dies mit intensiven Gefühlen verbunden ist. Bringe dich vorher in eine Zustand von Freude, z.B. durch Tanzen, Musik hören oder was immer für dich funktioniert, um eine Glückszustand herbeizuführen.

Außerdem lerne, jederzeit im Alltag nach Dingen, Situationen, Menschen Ausschau zu halten, die dir gefallen. Du kannst dies dann in deinem Kurzworkshop integrieren. Damit wirst du lernen, deine Aufmerksamkeit mehr auf das Positive in der Welt auszurichten und somit mehr Positives in dein Leben ziehen.

Montag, 27. Juli 2009

Break-Thru-Prinzip 4: Zulassen

Wenn du in der Break-Thru-Triangel lebst, nutzt du ein inneres Leitsystem, dass dir über deine Gefühle jederzeit mitteilt, ob du mit dem, was du gerade denkst, sagst oder tust mit deinen höchsten inneren Werten und Zielen in Übereinstimmung bist.
Gutes Gefühl – Ja, schlechtes Gefühl – Nein. Diese Gefühle werden dir von deiner inneren Führung geschickt. Daher ist es so wichtig, dass du lernst, deine Gefühle stärker wahrzunehmen, bewusster zu werden. Nur so kannst du klar entscheiden, in welche Richtung deine Gedanken gehen sollen. Dies bedarf etwas Übung, denn wir haben viele Strategien entwickelt, unsere Gefühle zu übertönen: Alkohol, Nikotin, Essen, Fernsehen, Sex, Spiele... Nichts dagegen, allerdings reduziert ein Übermaß davon unsere Fähigkeit zu fühlen und damit die Kraft unseres inneren Leitsystems erheblich.


„Ich bin so, wie ich bin und lasse andere so sein, wie sie sind“ ist der Kern dieses Prinzips. Du bist nicht hier, um andere dazu zu bringen, irgendeiner „Wahrheit“ zu folgen. Zulassen ist eine Sichtweise, die dich mit deiner inneren Führung in Kontakt hält. Nichtzulassen führt dazu, dass du negative Gefühle hast und dies trennt dich von deiner inneren Führung. Du richtest dich auf Unbehagen aus, dein innerer Kritiker übernimmt das Ruder. Außerdem verquickst du dich energetisch mit denen, die du gerade kritisierst.

Heißt dies nun, andere einfach zu tolerieren? Nein, denn Tolerieren bedeutet, dass du es lieber anders hättest. Aber du hast nicht die Kraft und den Mut oder die Möglichkeit, etwas zu ändern. Es bleibt ein negatives Gefühl. Zulassen bedeutet, die Situation so zu bejahen, wie sie ist. „Anerkennen, was ist“ würde Bert Hellinger jetzt sagen. So bleibt kein negatives Gefühl. Freiheit gibt es nur in Abwesenheit negativer Gefühle.

Je mehr du lernst, andere so zu lassen, wie sie sind und Situationen um dich herum akzeptierst, desto weniger unangenehme Menschen und Situationen werden in dein Leben treten. Entscheidend ist, worauf du deine Aufmerksamkeit richtest. Richtest du z.B. deine Aufmerksamkeit auf rücksichtslose Autofahrer, wirst du viele von ihnen erleben. Richtest du sie stattdessen auf freundliche und korrekte Fahrer, wirst du mehr von diesen erleben. Richtest du deine Aufmerksamkeit auf Probleme, wirst du viele erleben. Bist du dankbar für das Gute in deinem Leben, wirst du mehr Gutes erleben. Es kommt halt darauf an, worauf du dich fokussierst. Wenn du häufig an etwas denkst, was du NICHT willst und dies auch noch mit starken Gefühlen verbunden ist, erschaffst du genau dieses. Erst wenn du diesen Mechanismus vollständig verstanden und akzeptiert hast, wirst du andere wirklich so sein lassen können, wie sie sind.

Lies hierzu auch mal den Artikel über Ho’oponopono: http://jetzt-oder-nie-breakthru.blogspot.com/2009_04_01_archive.html


Es ist schwer, jederzeit seine Gedanken zu kontrollieren. Einfacher ist es, auf seine Gefühle zu achten. Schlechte Gefühle können wir dank unseres inneren Leitsystems – unserer inneren Führung - leichter wahrnehmen und dann sofort unseren Gedanken eine andere Richtung geben.

Die Kunst des Zulassens führt zur vollkommenen Freiheit. Zur Freiheit von jeder Erfahrung, die du nicht machen willst, zur Freiheit von jeder negativen Reaktion. Das ist für viele ein Problem, denn wir denken oft in Entweder-Oder-Kategorien. Freiheit von negativer Reaktion heißt aber nicht, etwas positiv zu bewerten. Es heißt einfach nur, anzuerkennen und zuzulassen, dass es ist. Fertig. Statt zu bewerten lernst du, Unterscheidungen zu treffen. Das will ich, das will ich nicht – ohne die mit einer Bewertung verbundene emotionale Ladung und damit Verquickung. Die Unterschiede zwischen bewerten und unterscheiden sind oft subtil. Du erkennst sie an deinen Gefühlen.

Was ist nun, wenn in deiner Umgebung negative Dinge geschehen? Sollst du nun „den Kopf in den Sand stecken“? Angenommen, du siehst, wie ein Kind in einem Teich ertrinkt und könntest es retten. Sagst du nun „Ich habe gelernt, so was zuzulassen“? Nur ein Zyniker käme auf diese Idee. In vielen Fällen im Alltag ist die Entscheidung, helfend einzugreifen oder nicht, etwas schwieriger. Folge auch hier deinen Gefühlen, dein inneres Leitsystem lässt dich nach etwas Übung meist wissen, was zu tun ist. Liegen nicht gerade akute Notsituationen vor, in denen du helfen kannst, ist es immer gut, Leute in dem zu bestärken, was sie möchten. Hilfe zur Selbsthilfe ist meist die beste Lösung. Sprichst du mit jemandem über das, was er nicht will, unterstützt du ihn in seinem negativen Erschaffen. Und du selbst fühlst dich auch noch schlecht dabei. Wenn jemand krank ist, versuche ihn dir als gesund vorzustellen. Konzentriere dich auf sein Wohlbefinden. Heiler arbeiten nach diesem Prinzip.

Richte dich in DEINEM Denken immer auf das aus, was sich für DICH gut anfühlt. Bereitet DEIN Denken DIR ein schlechtes Gefühl, deprimierst du damit auch andere. Du richtest andere auf, indem DU ein wenig anders bist. Bedenke immer, dass nur die wenigsten Menschen diese Break-Thru-Prinzipien kennen. Sei ihnen ein Vorbild, Vielleicht fragen sie dich ja eines Tages, wie du das eigentlich machst.

Was ist, wenn andere Unrecht begehen, etwas tun, was deinen Vorstellungen und Werten widerspricht. Z. B. wirft jemand eine leere Bierflasche einfach auf den Bürgersteig und geht weiter. Du empfindest dabei keine Freude. Was nun? Möchtest du ihn nun erziehen? Das dürfte dir kaum gelingen. Entwickel hinsichtlich anderer eine bestimmte Haltung: Sie sind, was sie sind, Schöpfer ihrer eigenen Lebenserfahrung. Und du bist Schöpfer deiner Lebenserfahrung. Anerkenne, das dies nicht Teil deiner Erfahrung ist - das ist die Kunst des Zulassens. Wenn du dies akzeptierst, wirst du feststellen, das solche Ereignisse um dich herum immer seltener passieren.

Was ist mit all den Informationen um uns herum? Fernsehen, Zeitungen, Medien. Sie können dir nützliche Informationen bieten, enthalten aber auch viele negative Nachrichten. Was davon musst du wirklich wissen? Haben diese Dinge etwas mit dem zu tun, was du bist? Sind diese Nachrichten wichtig für das, worauf du dich ausrichten willst (Glück und Freude)? Ich habe seit fünf Jahren keinen Fernseher mehr, seit zwei Jahren auch keine Tageszeitung. Hin und wieder schaue ich in ein Nachrichtenportal im Internet. Somit suche ICH die Nachrichten aus, die ICH will und nicht die Nachrichten MICH. Das, was ich wissen muss, erfahre ich schon. Die schlechten Dinge auf der Welt werden nicht dadurch besser, dass du dich über sie empörst. Es ist für das eigene Wohlbefinden nützlicher, die Welt durch eine leicht rosarote Brille wahrzunehmen. Dies hat schon Candance Pert in ihrem bekannten Buch „Moleküle der Gefühle“ festgestellt und die Psychoneuroimmunologie bestätigt dies.

Ist es egoistisch, einfach nur voller Freude sein zu wollen? Ja, aber im Sinne eines positiven Egoismus. Ein positiver Mensch voller Lebensfreude und Ausstrahlung wird auf der Welt mehr Gutes Bewirken, als jemand, der sich voller Wut und Hass gegen Missstände wendet.

Freitag, 24. Juli 2009

Umgang mit Gefühlen

Über den Umgang mit Gefühlen herrscht allerlei Verwirrung. Das liegt schon daran, dass sehr unterschiedlich interpretiert wird, was Gefühle eigentlich sind. Die Begriffe Gefühle und Emotionen werden oft gleichbedeutend eingesetzt. Unterschiedliche Glaubenssysteme geben den Gefühlen unterschiedlich viel Stellenwert, von „agiere sie aus“ über „nur spontane Gefühle sind gute Gefühle“ bis „Gib ihnen keine Beachtung“. Nichts davon halte ich für praktizierbar und angemessen.

Gefühle werden durch (unbewusste) Gedanken erzeugt. Dies geht so blitzschnell, dass wir den „Produktionsprozess“ meist gar nicht mitbekommen. Gleichzeitig haben unsere Gefühle Auswirkungen auf unsere Gedanken. Es findet also eine Wechselwirkung statt.

Emotionen sind auf die Körperebene verdrängte sehr starke Gefühle, im Bauch angesiedelt. Oft erinnern und heutige Situationen an vergangene unangenehme Erlebnisse, an alte Traumata und wir reagieren emotional darauf. Das hat mit der jetzigen Situation meist wenig zu tun.

Das, was unbewusst wirkt, funktioniert natürlich auch bewusst. Wir können zwischen guten und schlechten Gedanken wählen und damit auch zwischen guten und schlechten Gefühlen. Was wir dafür benötigen, ist Bewusstheit, nur so können wir die Automatismen überwinden. Halte jetzt einen Moment inne und denke an etwas Schönes. Etwas, was dir Freude macht. Na, wie spürst du dies körperlich? Vielleicht kannst du ein körperliches Gefühl von Ausdehnung spüren. Wir können also gute Gefühle erschaffen. Dies gehrt auch über den Körper, über Haltung, Bewegung und Atem.

Wie kannst du mit einem unangenehmen Gefühl umgehen? Eins funktioniert nicht: Du kannst es nicht durch „Positives Denken“ wegbekommen. Denn wo soll es hin? Das ist so, also ob du im Auto unterwegs bist, eine Flasche Wasser trinkst, und wenn sie leer ist schmeißt du sie aus dem Fenster. Ist sie dann weg? Nicht wirklich.
Es wäre auch nicht klug, das Gefühl wegzudenken. Es hat eine wichtige Botschaft für dich. Es ist Bestandteil deines inneren Leitsystems und sagt dir, dass du mit dem, was du gerade denkst, sagst oder tust auf dem Holzweg bist, dass es nicht dem Erreichen deiner höchsten inneren Ziele und Werte dienst. Du kannst das Gefühl ganz einfach annehmen, es spüren. Du brauchst nicht darin aufzugehen, es nicht zu potenzieren. Höre einfach auf die Botschaft darin.
Du kannst nur loslassen, was du bereits bist anzuerkennen. Dafür brauchst du nicht in ein Drama gehen. Das Anerkennen ist ein stiller Vorgang von tiefer Präsenz. Der nächste Schritt ist das Wegnehmen der Bewertung. Nicht ein Gefühl ist schlecht, sondern unsere Bewertung. Ohne Bewertung kannst du dir erlauben, alle Gefühle zu fühlen und ihre Botschaft integrieren und etwas dabei lernen. Bleibe dabei dir selbst gegenüber wohlwollend.

Gefühle sind ein Teil unserer essenziellen Natur. Wir haben gelernt, sie zu verstecken und so fühlen wir oft nur noch wenig. Damit verlieren wir aber auch Lebensenergie. Wenn du Antriebslosigkeit, Widerwillen und Lustlosigkeit verspürst, halte inne. Welches Gefühl vermeidest du gerade? Bist du vielleicht ängstlich oder unsicher? Akzeptiere es, erlaube dir, dies zu fühlen. Erst im Zustand von Akzeptanz wird das Gefühl gehen oder sich wandeln. Wir verbinden schmerzhafte Gefühle oft mit einem Dauerzustand. Doch so ist das nicht. Gefühle sind meist von kurzer Dauer. Wenn du länger als sieben Minuten in einem Gefühl hängst, überprüfe mal deine Gedankenkonstruktionen. Wenn du gar nicht daraus kommst, entwickle ein starkes Gefühl von Dankbarkeit für alles, was jetzt in deinem Leben gut läuft. Somit veränderst du den Fokus der Aufmerksamkeit.

Du hast also Wahlfreiheit. Du kannst ein Gefühl verdrängen, ausagieren oder anerkennen.


Eine gute Übung, mit eigenen unangenehmen Gefühlen und Leidsituationen (auch anderer) umzugehen, ist die Atisha-Herzmeditation:

Erste Phase - Herzenergie fühlen
Sitze bequem mit sanfter Musik, schließe die Augen, lege eine Hand auf dein Herz. Atme sanft in dein Herz. Fühle die Energie des Herzens. Fühle noch einmal die Liebe, die du gespürt hast, als dir ein Freund wiederbegegnete, den du liebst. Erinnere dich an einen wunderschönen Sonnenuntergang oder an eine Blüte. Erinnere dich an einen schönen Moment und lass ihn dein Herz erfüllen. Bleibe in dieser Herzenergie für etwa 10 Minuten.

Zweite Phase - Leid einatmen, Seligkeit ausatmen
Bleibe sitzen und halte die Augen geschlossen. Wenn du einatmest, atme das Unglück aller Wesen dieser Welt ein - das Unglück der Vergangenheit, der Gegenwart, der Zukunft. Wenn du ausatmest, atme die ganze Freude, die du hast, aus. Die ganze Glückseligkeit, die du im Herzen hast, atme sie jetzt aus. Verströme sie ins Universum. So entsteht Mitgefühl: Trinke das Leid und verströme die Segnungen.
Beginne mit deinem eigenen Leid, gehe weiter zu Familie und Freunden, dann Nachbarn und dann der ganzen Welt. Atme für etwa 15 Minuten ruhig ein und aus.

Dritte Phase - Tanzen, Feiern
Tanze sanft, schwinge mit der Liebesenergie deines Herzens. Bewege dich, feiere. Liebe dich selbst und fühle, wie dich die Existenz liebt. Feiere etwa 10 Minuten lang. Wenn du magst, tanze zu leichter, freundlicher Musik.

Vierte Phase - Still sein, genießen
Setze dich oder lege dich hin, sei still und bewege dich möglichst nicht. Entspanne in die Leichtigkeit der Liebe. Bleibe für etwa 10 Minuten still liegen und genieße.

Freitag, 3. Juli 2009

Spirituelles Wachstum und "Rückfälle"

Kennst du dies? Du meditierst, machst deine Übungen und spirituelle Praxis, machst „alles richtig“ und auf einmal fühlst du dich frustriert, leer oder voll von innerem Widerstand, fällst in ein tiefes Loch? Du hängst fest. Was ist passiert?

Es gibt mehrere Erklärungen dafür.

Wenn wir innerlich wachsen und auf einem spirituellen Pfad sind, wächst auch ein innerer Gegenpart – der innere Kritiker, der innere Wächter oder der kritische Rationalist. Das sind Teile in uns, die alles beim alten lassen wollen, die den Verlust ihrer Kontrolle befürchten. Oft verdrängen wir diese Energien, weil wir uns mit ihnen nicht mehr identifizieren wollen. Dennoch sind sie da, wirken im Untergrund und graben „Löcher“ für uns, in die wir dann plötzlich fallen. Oder wir betrachten sie als die Stimme des Verstandes und irgendwer hat uns erzählt, der Verstand, das Ego-Selbst, müsse überwunden werden. „Drop the mind“ sagt so mancher spirituelle Lehrer. Mit Verlaub – das ist grober Unfug. Der Verstand, das Ego-Selbst ist ein Teil von uns und hat eine wichtige Funktion. Ihn zu bekämpfen kostet nur sinnlos Energie. Mach ihn dir zum Freund und weise ihn in seine Schranken, wenn es sich selbstständig machen und mit dir davon galoppieren will.

Ein anderer Punkt ist: Inneres Wachstum macht uns empfindsamer. Wenn du plötzlich „in ein Loch“ fällst, kann dies bedeuten, dass deine Wachheit, deine Awareness funktioniert. Vielleicht ist ein (unbewusster) Gedanke oder Glaubenssatz in dir, der konträr zu deiner bewusst gewählten Spiritualität ist, konträr zu deiner wahren Essenz. Dann sei dankbar, dass dein inneres Leitsystem funktioniert und dir diesen Warnhinweis gibt. Du musst nun gar nicht unbedingt herausfinden, was für ein Gedanke oder Glaubenssatz das ist. Es genügt, das Gefühl wahrzunehmen und dich auf Liebe, Freude und Spirit auszurichten. Vielleicht tust du etwas, um die Ausrichtung zu stärken: meditieren, tanzen, Yoga, Reiki, walken oder was auch immer dich auf deinem Weg voran bringt. Dankbarkeit für alles, was ist und was du schon erreicht hast, ist immer ein guter Weg. Kämpfe nicht gegen das Gefühl an, aber potenziere es auch nicht. Bleibe wach und bewusst und die Dinge werden sich schnell ändern. Manchmal ist es tatsächlich so, dass die Dunkelheit am Ende des Tunnels am größten ist. Erinnere dich daran, dass Licht immer stärker als Dunkelheit ist. Öffne dein Herz und habe Mitgefühl mit dir.

Was ist Erleuchtung? von Jeddah Mali

Immer wieder stoße ich im Netz auf spannende Seiten. Hier ist ein von mir übersetzter Text von Jeddah Mali, eine spirituelle Lehrerin aus Sussex/GB.

Jeddah Mali im Gespräch mit Kaye Lee, ein Feng-Shui-Meister, auf die Frage "Wie würdest du Erleuchtung definieren?"

Ich nehme an, eine Redewendung, die ich sehr häufig benutze, kommt der Definition von Erleuchtung am nächsten: es ist kontinuierliche bewusste Achtsamkeit (Anmerkung des Übersetzers: conscious awareness ist ohne Bedeutungsveränderung nur schwer ins Deutsche zu übersetzen). Ich liebe die Einfachheit dieser Erklärung. Du brauchst keinen langen Entwicklungsprozess, um in diesen Zustand zu kommen. Sie sagt nur sei bewusst, sei bewusst, sei bewusst, nimm einfach diesen Moment wahr. Und wenn du das in jedem Moment kannst, wird deine Bewusstheit beständig wachsen. Worüber du dir bewusst wirst, ist dein Sein, dein Seinszustand, der unendlich ist, der nicht aufsteigt, nicht fällt oder verblasst, der einfach nur IST. Wenn du dir einfach nur darüber bewusst sein kannst, was in jedem Moment IST, dann erreichst du endlose bewusste Achtsamkeit. Nun, ich weiß, es gibt da draußen Yogis, Meister und Erleuchtete, die sagen: Es ist viel mehr als das und reden über Energetik und Frequenzen, die reifende Seele und all dieses Zeug. Aber ich denke, wir sollten es nicht verkomplizieren. Ich denke, wir sollten es vereinfachen, und dann können die Menschen erkennen, dass es nicht etwas ist, was zu erreichen ist, es ist noch nicht einmal die Domäne der Spiritualität, es ist einfach nur das Sein, das Leben. Erleuchtung ist der natürliche Zustand des Seins. Wir sollten diesen Zustand entmystifizieren und genau deshalb liebe ich diese Redewendung.

Wenn nun der Verstand zu verstehen versucht, was Erleuchtung ist, dann wird er dauerhaft verwirrt sein. Er versucht, Verstehen und Erfahrung zu trennen, Erleuchtung zuerst zu verstehen und dann zu erfahren. Dies kann nicht funktionieren. Bewusste Achtsamkeit verbindet Verstehen und Erfahrung, sie erreicht Verständnis durch Erfahrung von gegenwärtiger Achtsamkeit. Wenn der Verstand versucht, Erleuchtung als Konzept zu erfassen, wie sieht dann dieses Konzept ohne die dazugehörige Erfahrung aus? Dieses Konzept, das Verstehen wollen, trennt dich von der eigentlichen Erfahrung.

Meister Lee: Ich denke, die größte Hürde, die spirituelle Sucher heute haben (und sie ist größer als früher, da wir einige ziemlich intellektuelle spirituelle Sucher haben) ist, dass sie nicht in etwas hineinspringen, bevor sie eine Vorstellung haben, wie das funktioniert. Doch die Erfahrung von Erleuchtung ist außerhalb solcher Vorstellungswelten. Ich denke, viele der mitfühlenden erleuchteten Wesen von heute und früher hatten Nahtoderfahrungen. Buckminster Fuller fällt mir da insbesondere ein und ich vermute, der Mechanismus, der sie für die Erleuchtungserfahrung geöffnet hat ist, die Notwendigkeit des Wissens aufzugeben. Hast du dazu noch etwas zu ergänzen?

Jeddah Mali:
Ich würde dazu absolut ja sagen. Und es ist nicht der Verstand der überwunden werden muss. Ich denke, viel zu viel Energie geht in die Versuche, den Verstand zu stoppen, mit ihm zu kämpfen. Du erwähntest Mitgefühl und dies kommt, wie wir wissen, vom Herzen. Wenn die Frequenz des Herzens aktiv ist und Energie durch das Herz fließt, hat dies eine enorme Kraft, den Verstand zu beruhigen. Und dies ist etwas, was du nicht wissen kannst, bevor du es erfahren hast. Es ist sogar sehr einfach, dies zu erfahren statt all der großen Mühe darin, den Verstand zu beruhigen.

Ich sage, spare dir Zeit und Mühe und öffne einfach nur dein Herz. Wenn die Schwingungsenergie des Herzens sich erhöht, übersteigt sie die des Verstandes. Der Verstand beginnt, von der Schwingung des Herzens erfüllt zu sein. Wenn dies geschieht, richten wir uns auf. Wir kreieren eine Ausrichtung, wodurch die höheren Schwingungen Zugang zum Verstand haben. Wir haben höhere Gedanken, mehr mitfühlende und liebende Gedanken.

Und das Gefühl der Trennung, Gedanken, die in Trennung verwurzelt sind - Urteile, Kritik, Suche nach Definition, Identität und intellektuelle Konzepte - diese Schwingungen und Gedanken, die nach Trennung suchen werden durch die Kräfte des Herzens angehoben in eine Art Vereinigung. Wenn dies geschieht, ist der Verstand kein Agent der Trennung mehr. Er kann in Übereinstimmung mit unserem Sein handeln und der Verbundenheit dienen. Dies ist ein wundervoller Moment und von da an ändert sich alles. Dies ist das Tor zur ständigen bewussten Achtsamkeit und mit Sicherheit ist das Herz der Schlüssel unsere Bewusstheit reifen zu lassen.

Über Erleuchtung

In spirituellen Kreisen ist häufig von Erleuchtung dir Rede. Auch nehmen viele spirituelle Meister und Lehrer diesen Begriff in den Mund. Oft bleibt unklar, was eigentlich damit gemeint ist. Bevor du weiterliest, halte bitte kurz inne und frage dich, was Erleuchtung für DICH ist.

Vielleicht hast du in einem Workshop, in einer Meditation eine Gipfelerfahrung gemacht und gedacht „Oh, nun ist es so weit – ich habe es geschafft.“ Und vielleicht hielt dieses Gefühl auch ein paar Tage an. Und dann?

Viele Sucher haben die Vorstellung, Erleuchtung sei so eine Art spiritueller Dauerorgasmus. Und da sie dieses Gefühl nicht dauerhaft halten können, springen sie dann von einem Erleuchtungserlebnis, von einem intensiven Event zum nächsten. Mann nennt sie auch „Gruppenjunkies“. Ein ganzes Holy-Business lebt davon. Um nicht missverstanden zu werden: Intensive Gruppenprozesse und meditative Erfahrungen können dich ein schönes Stück voranbringen. Doch kein Intensivprozess, keine Methode und kein spiritueller Lehrer auf dieser Welt kann dir die „Erleuchtung“ bringen (daher sei vorsichtig mit denen, die dir das versprechen). Sie können dich unterstützen, doch den Schalter musst DU umlegen. Der Schalter ist die Intention und die Bewusstheit, die du in jedem Augenblick hast.

Erleuchtung hat auch nichts damit zu tun, den Verstand oder das „Ego-Selbst“ zu überwinden. „Drop the mind“ wie manche spirituellen Lehrer und Richtungen sagen. Der Verstand, das Ego kann nicht überwunden werden, er ist ein Teil von dir. Es wäre auch nicht sehr klug dies zu tun, du brauchst ihn in dieser Welt.

Erleuchtung ist für mich ein Zustand von Wachheit und Klarheit, ein völliges präsent sein im Hier und Jetzt. Das heißt nicht, keine „negativen“ Gedanken und Gefühle mehr zu haben, denn diese haben uns oft etwas wichtiges zu sagen. Es bedeutet, sich nicht mit ihnen zu identifizieren, nicht in ihnen aufzugehen und sie zu potenzieren. Es bedeutet einfach, sie wahr- und anzunehmen, ihre Botschaft zu verstehen und sie dann wieder ziehen zu lassen.

Dieses „präsent sein“ ist eine echte Herausforderung. Häufig sind wir mit unseren Gedanken ganz woanders unterwegs. Wir nutzen die mentalen Datenbanken der Vergangenheit um uns Sorgen um die Zukunft zu machen. Doch beides IST nicht. Die Vergangenheit ist vorbei, die Zukunft noch nicht da. Sie wird auch nie da sein, da wir IMMER jetzt haben. Und so vermeiden wir die Schönheit des Augenblicks.