Montag, 28. Dezember 2009

Wünsch dir was - geht das wirklich?

Bücher wie „Bestellungen beim Universum“ von Bärbel Mohr, „The Secret“ von Rhonda Byrne und mittlerweile etliche mehr sagen uns, wir brauchen das, was wir möchten, einfach nur zu wünschen und schwupps kommt es auf irgendeine Weise zu uns. Kann das sein?

Nun, mir ist noch kein Fall bekannt, bei dem sich jemand ein neues Auto vor die Haustür visualisiert hat. Doch es gibt tatsächlich viele Menschen, die damit Erfolge erzielen, wenn auch überwiegend in kleinen Dingen.

Wir wissen aus der Quantenphysik, dass alles um uns herum einschließlich wir selbst nichts als schwingende Energie ist. Unser Einfluss darauf ist größer, als wir denken. Wir können ja nicht einmal etwas beobachten, ohne es zu verändern.
Es gibt Leute, die allein durch ihre Anwesenheit Glühbirnen durchbrennen lassen oder technische Geräte lahm legen. Warum sollen wir also nicht auch durch die Kraft unseres Bewusstseins Situationen und Dinge um uns herum positiv beeinflussen können? Wir müssen ja nicht genau verstehen, WIE das funktioniert.

Die Erfahrung ist: Je besser wir „drauf sind“, desto besser klappt das Wünschen und Bestellen. „Wie im Innen, so im Außen“ sagt ein Sprichwort, oder „wer hat, dem wird gegeben“. Da ist einiges an Wahrheit dran. Und sicher kennst du das aus eigenen Erfahrung – wenn du in guter Stimmung bist, gelingen dir viele Dinge viel einfacher als sonst.

Wer jedoch das Universum „auf die Probe stellen“ will und aus einem Zustand von Mangel, Ärger oder Frust, oder weil es ihm nur um Statussymbole geht, „wünscht und bestellt“, der wird ziemlich erfolglos bleiben. So kann er nachher natürlich leicht sagen: „Ist alles nur esoterischer Unfug.“ Der Spruch „Wir ernten, was wir sähen“ gilt vor allem energetisch.
Aus einer solchen Motivation heraus zu wünschen ist sehr kraftlos. Wir können aber aus Freude am Leben und am Dasein wünschen. Solche Wünsche haben Kraft. Und noch etwas ist wichtig: Ist der Wunsch einer des Egos, das gerade ein Statussymbol will oder ist er ein aus der Seele kommender. Letzterer hat immer Kraft und strebt nach Verwirklichung – sofern WIR dieser nicht im Weg stehen.

Du weißt ja, du hast ein inneres Leitsystem, ein Inneres Wesen, das ständig durch deine Gefühle mit dir kommuniziert. Und wenn du dir mal wieder ein neues Auto wünscht, entspanne dich und frage nach innen: „Oh, mein geliebtes Inneres Wesen, willst du wirklich einen neuen Mercedes?“ Und dann warte einfach auf die Antwort.

Frage dich, was der Wunsch hinter dem Wunsch ist. Worum geht es dir wirklich? Was ist die Absucht hinter dem Wunsch? Stell dir diese Frage: Wie FÜHLST du dich, wenn du dir innerlich deutlich vorstellst, wie ein Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Und genau darum gehst es. Verweile dann möglichst oft in diesem Gefühl (15 Minuten täglich reichen) und warte ab. Du wirst schon sehen...

Wir haben Wünsche nach materiellen Dingen, neuen Jobs, Beziehungen, schönen Urlauben usw. Zugleich haben viele von uns auch eine tiefe Sehsucht nach Eins-Sein. Nach Ganz-Sein, nach wirklicher Freiheit, eine Sehnsucht „zu hause“ anzukommen. Diese unbestimmte Sehsucht verdrängen wir im Alltag gerne und ersetzen sie durch Wünsche nach konkreten Dingen. Das funktioniert jedoch nicht. Diese Dinge, die ja durchaus bereichernd für das Leben sein können, werden überfrachtet. Das neue Auto wird deine tiefe innere Sehnsucht nach Freiheit nicht erfüllen können. Eine Beziehung, die dir das Eins-Sein bringen soll, ist überfordert. Diese Erfüllung kannst du nur in dir finden und jede spirituelle Suche dreht sich letztlich darum. Verwechsle also nicht die Ebenen.

Zurück zu den Wünschen nach Dingen oder Situationen. Wenn die Natur uns mit der Fähigkeit ausgestattet hat, etwas zu wünschen, dann muss dies einen Sinn haben. Wir können Wünsche als Vorwegnahmen von etwas betrachten, das wir erreichen können. Du sendest mit deinen Wünschen Gedanken ins Universum aus. Wenn du offen bist, ziehst du dann Dinge, Hinweise, Situationen und Menschen an, die dich bei der Wunscherfüllung unterstützen. Energie folgt bekanntlich der Aufmerksamkeit. Allerdings spielt unser Verstand – oder besser gesagt alte Glaubenssätze - uns oft einen Streich. Es kann z.B. sein, dass dein Innerer Kritiker die Augen verdreht und sagt: „So ein Unfug.“ Mache dann einfach weiter. Respektiere diesen Inneren Kritiker, aber gib dir die Chance, etwas neues zu lernen. Oder du fühlst Zweifel aufkommen, das Gewünschte wirklich erreichen zu können. Bedenke: nach dem Modell des Inneren Leitsystems sagen dir die mit dem Zweifel verbundenen schlechten Gefühle nur, dass du mit dem, was du gerade denkst, auf dem falschen Weg bist. Also sind die Zweifel falsch.
Oder du hast anderen davon erzählt und sie gucken dich an, als wollten sie dir gleich die Zwangsjacke anlegen. Schweige also lieber darüber. Wenn du dann etwas erreicht hast und andere fragen dich, wie du das geschafft hat, kannst du ja immer noch mit der Wahrheit rausrücken.
Wichtig ist, einen klaren Zielzustand zu fühlen. Stell dir innerlich mit allen (!) Sinnen vor, wie es ist, wenn du dein Ziel erreicht hast, wenn dein Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Mache dies täglich 15 Min. Unser Unterbewusstsein kann nicht zwischen tatsächlichen und vorgestellten Situationen entscheiden. Durch diese Übung kannst du es neu programmieren.
Natürlich nützt es nichts, täglich 15 Minuten zu imaginieren und den Rest des Tages in Miesepetrigkeit zu verbringen. So entgehen dir wichtige Hinweise. Bleibe also auch für den Rest des Tages offenen Herzens und von freundlicher Natur dir selbst und anderen gegenüber, achte auf dein Wohlbefinden.
Ach ja, wenn du dir z.B. eine/n Partner/in wünschst und nie deine vier Wände verlässt, wird es für das Universum etwas schwierig. Leist also deinen Beitrag.

Und noch etwas: Vielleicht hat das Universum ja etwas viel besseres für dich vorgesehen als das, was du dir gewünscht hast. Bleibe also offen für schöne Überraschungen.

Gehe bitte nicht mit der Methode des Wünschens und Bestellens missionieren. Die Hardcore-Materialisten und kritischen Intellektuellen halten das eh für Unfug. Aber du kannst auch auf andere Widerstände treffen: Es gibt in der spirituellen Szene Menschen, für die „Wünschen und Bestellen“ etwas Unanständiges ist. Sie geben sich lieber „dem hin, was ist“, sind darauf fixiert, sich dem „göttlichen Willen“ zu überlassen, komme was wolle.
Diese Leute machen meiner Meinung nach einen gewaltigen Denkfehler. Es spricht ja durchaus einiges dafür, sich dem Leben hinzugeben, so wie es kommt. Doch wir sind mit Willens- und Entscheidungsfreiheit ausgestattet und so können wir sowohl hinnehmen, was kommt UND zugleich uns für die Zukunft (ja, die gibt es trotz anderslautender Gerüchte tatsächlich) anders ausrichten. Unser Verstand ist nämlich keineswegs dafür da, überwunden zu werden, sondern dazu, seinem Zweck entsprechend eingesetzt zu werden. Und ohne diese Fähigkeit des Verstandes sich für etwas zu entscheiden und es dann auszuführen wäre wohl kaum ein einziges Meditationszentrum und auch kein Ashram je gebaut worden.

Die Kunst dabei ist, nicht an dem, was man sich wünscht, anzuhaften. Dies gilt auch für das, was man hat. Gerade in diesem Punkt wird z.B. der Buddhismus von etlichen Halbwissenden fehlinterpretiert. Aus seiner Sicht spricht nichts dagegen, etwas zu wünschen oder zu besitzen, es spricht nur etwas dagegen, zwanghaft darauf fixiert zu sein, also daran anzuhaften und seinen inneren Glückszustand davon abhängig zu machen.
Der nächste Fehler, den diese Leute machen ist sich als vom „Göttlichen“ getrennt zu sehen, was eine sehr mechanistische Weltanschauung ist. Sie vergessen, dass sie ein Teil der „göttlichen Schöpfung“ sind und somit „das, was ist“ ja miterschaffen haben. Und wer „nichts“ erschafft, wird auch „nichts“ ernten. Und so sind viele von ihnen chronisch pleite, gehen schlecht bezahlten Jobs nach und sind zudem auch noch krank. So etwas ist Unverbindlichkeit dem Leben gegenüber. Mit nichts etwas am Hut haben zu wollen ist ja auch ein Wunsch und der geht dann in Erfüllung. Wer sich aus lauter Hingabe jeder Verantwortung entzieht, vermeidet damit nämlich auch dieses wundervollen Geschenk „Leben“ voll zu erfahren.

Wie du mit dem „Wünschen und Bestellen“ umgehst, musst du selbst wissen. Sei dir aber darüber klar, dass du mit dem, was du denkst, sagst und tust erheblichen Einfluss auf deine Lebensumstände ausübst.
Wenn du deine Seele fragst, wird sie sich sicher in der Regel, Glück, Frieden, Freude und Fülle für alle wünschen.


Hier findest du weitere Informationen über Wünschen und Bestellen:

http://www.baerbelmohr.de/

Freitag, 25. Dezember 2009

Von Werten, Normen und Tugenden zur Intelligenz der Liebe

Einleitung - ein Leben in Freiheit UND Verbundenheit führen

Viele Menschen verspüren heute den Wunsch nach Freiheit und Autonomie UND gleichzeitig den nach Akzeptanz, Geborgenheit, Verbundenheit und Angenommen-sein. „Sei mir nahe, aber mit Distanz“, signalisieren wir an unsere Mitmenschen und oft auch jene, die uns nahe stehen. Geht beides zugleich? Mit dem ersten Teil des Wunsches tun wir uns augenscheinlich leichter als mit dem zweiten. Können wir ein Leben in Freiheit UND Verbundenheit führen. Oder sind dafür Kompromisse nötig, die uns doch wieder einschränken? Im Verfahren der Mediation werden Kompromisse durch Win-Win-Situationen ersetzt, lässt sich dies auch auf andere Lebensbereiche übertragen?

Wir erleben ein Aufbröckeln herkömmlicher Beziehungsstrukturen. Familien und Partnerschaften zerfallen und ebenso viele andere soziale Strukturen. In dieser Situation beklagen viele Menschen – seit langem schon – der Verlust an Werten und Tugenden in der Gesellschaft. Man muss hierbei allerdings sehr genau hinschauen, wer sich da beklagt und welche Interessen dabei im Hintergrund eine Rolle spielen.

Der beklagte Verlust an Werten kommt nicht von ungefähr. Mit Werten und Tugenden wurde lange Zeit allerlei Missbrauch getrieben. Sie dienten vorrangig der Durchsetzung zunächst religiöser, dann politischer und sozialer Machtinteressen – in Familien, Schulen, Kirchen, Vereinen und Betrieben wurden viele Menschen mit Werten und Tugenden indoktriniert, deren Propagandisten sich allzu oft als Heuchler entlarvten. Für den modernen, freiheitssuchenden Menschen bedeuteten sie somit eher Anpassung, Konformität, Selbstaufgabe und Manipulation. Und von jenen, die heutzutage in der Gesellschaft Werte und Tugenden verlangen, werden immer wieder etliche aufgrund ihrer eigenen Handlungen der Scheinheiligkeit überführt.

Dadurch entstand und entsteht allerdings auch eine gewisse Leere und Richtungslosigkeit, verbunden mit allerlei Ängsten, Selbstzweifeln, Illusionen und leider auch Resignationen. Wie viele Menschen in unserer Welt haben schon aufgegeben, das zu bekommen, was sie im Leben eigentlich möchten: Freude, Liebe, Glück, Gesundheit, Wohlstand, gute Beziehungen, anregende Tätigkeiten…? Und dies bitte ohne den Verlust der Autonomie. Der in unserer Kultur weit verbreitete Zynismus und die weit verbreitete Negativität in Form von Angst, Schuld, Verurteilung, Gier, Krisen, Fundamentalismus, Manipulierbarkeit und Entwürdigung ist eine Folge davon.

Das Innenleben des Einzelnen bleibt von dieser Entwicklung nicht unberührt. Der „moderne“ Mensch hat sich von seiner ihm innewohnenden Kraft und Stärke getrennt. Er identifiziert sich mit seinem intellektuellen Ich. Er ist zum Opfer äußerer Umstände geworden, deren Ursache er selbst erschuf.

Der Wunsch nach Glück und Vollkommenheit und nach der Vermeidung von Leiden ist ziemlich universell, so vielfältig die verschiedensten Überzeugungen in unterschiedlichen Kulturen ansonsten auch sein mögen. Wie kann der Wunsch erfüllt werden? Früher war „Gott“ der Ausdruck für das Vollkommene, das Allumfassende – und für viele Menschen auf unserer Welt ist das auch heute noch so. Alle Sehnsucht nach Vollkommenheit wurde und wird auf ihn projiziert. „Gott“ zu suchen hieß und heißt letztlich, sich selbst zu suchen, Gott oder das Allumfassende in sich zu suchen. Allerdings haben die Priester uns das aus – wie wir noch sehen werden guten Gründen – nie so klar gesagt.

„Gott“ in sich zu finden führt letztlich zu vollkommener Freiheit. Spirituell orientierte Menschen nennen das dann Erleuchtung (auch wenn sie oft gar nicht so genau wissen, was sie damit wirklich meinen). Für die Vertreter organisierter Religionen was das allerdings „eine Nummer zu heiß“, Menschen in Freiheit sind auch Menschen ohne Angst und damit nicht mehr lenk- und regierbar. Ihr Trick war, „Gott“ zu personifizieren, ihn in den „Himmel“ zu verlagen. Wo auch immer das sein mag, jedenfalls war Gott damit von den Menschen weit entfernt und es gab einige Bedingungen zu erfüllen, um im Jenseits zu ihm zu kommen und nicht auf Dauer in irgendwelchen Folterkammern des Universums zu schmoren. Die Einpflanzung von Schuldgefühlen und die Vorstellung von Sündhaftigkeit – eine der übelsten Methoden, Menschen beherrschbar zu machen – trug und trägt dazu bei, die Sucher „gottgefälliges“ Leben führen zu lassen.

Die „Vollkommenheit“, die in jedem Menschen enthalten ist, wurde auf die „Person“ „Gott“ und damit nach außen projiziert. Alle Bilder, die wir uns jemals von Gott machten, waren unsere eigenen Erfindungen, Projektionen unserer höchsten Vorstellung von einer Wahrheit, die wir nicht erfassen konnten. Die Menschen in unserer modernen und aufgeklärten Kultur können allerdings mit einem personifizierten Gott nicht mehr viel anfangen. Und auch die Anhänger organisierter Religionen scheinen davon nicht mehr besonders überzeugt zu sein.

Also wird die Erfüllung der Sehnsucht woanders gesucht. Wahlweise bieten sich Reichtum, Ruhm, Karriere, gesellschaftlicher Status, Konsum, Sex, Beziehungen oder irgendwelche –ismen als Ersatz an. Eine immense Vielfalt an konsumierbaren Produkten verspricht, die Leere zu füllen, jedoch ist die Erfüllung meist von kurzer Dauer. Wir merken, dass Äußerlichkeiten, so angenehm sie sein mögen, nicht zwangsläufig zur gewünschten Vollkommenheit führen. Und mit den alten ideellen Werten und Tugenden sieht es nicht besser aus. Sie behindern unsere Selbstentfaltung durch ein Korsett von uns z.T. völlig sinnlos erscheinenden Normen.

Und genau so, wie das Glück im außen gesucht wird, werden die Ursachen für unsere Krisen und Probleme äußeren Umständen zugeschrieben – mit der Folge, das Selbstbestimmung und Selbstverantwortung aufgegeben werden.

Mit der Trennung von Gott und Mensch war auch die Trennung des Menschen von sich selbst, von seiner eigenen Vollkommenheit geboren. Das Zeitalter des Intellekts begann. Der Mensch hatte sich selbst durch sich selbst und damit allerdings nur einen Teil erkannt. Der „Sündenfall“ war die Absonderung, das Paradies der totalen Verbundenheit war verloren.

Der Intellekt kategorisiert, beurteilt, vergleicht und unterscheidet. Er betrachtet Gegensätze: Subjekt – Objekt, gut – böse, Mann – Frau, Gott – Mensch und nicht zuletzt das leidige „Entweder – oder. Der Mensch hatte seine Individualität entdeckt. Dies ist in einer komplexen Welt zweifellos von großer Wichtigkeit. Immerhin hat uns diese Denkweise einen immensen technischen Fortschritt und damit eine enorme Steigerung der materiellen Lebensqualität gebracht. Doch sind die Nachteile unübersehbar. Dinge wie Einfühlungsvermögen und Phantasie blieben oft auf der Strecke oder werden an „Künstler“ delegiert. In unseren sozialen Systemen geht es vorrangig um Status, Machterhaltung, um sich durchsetzen mit (z.T. subtiler) Gewalt, Konkurrenz und einer oft rücksichtslosen Ausbeutung der Natur und der menschlichen Arbeitskraft.

Einer der wirkungsvollsten Dualismen ist die Trennung in gut und böse. Wir glauben, uns vor dem Bösen schützen zu müssen und akzeptieren so oben erwähnte einschränkende Normen und Begrenzungen aller Art. Was wir nicht ahnen ist, dass das so genannte Böse eine geniale Erfindung ist, um Machtinteressen und deren destruktive Ausagierung zu tarnen. Dabei ist „das Böse“ nur eine Erfindung der Trennung.

Den Weg zurück zu alten Werten und Tugenden, die in einer freien Gesellschaft nicht mehr funktionieren, gibt es nicht. Manche Konservative fordern dies und haben dabei meist andere Interessen im Sinn.

Was bleibt? Wie lässt sich ein Wertesystem entwickeln, mit dem sich Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, Traditionen und Religionen identifizieren können? Sozusagen eine universale Ethik, die auf der Würde und Freiheit des Einzelnen basiert.

Wir müssen nicht die Errungenschaften der Zivilisation aufgeben und eben so wenig unsere intellektuellen Fähigkeiten. Wir können vom Entweder-oder zum Sowohl-als-auch kommen, wir können Intellekt und Herz verbinden. Die Entwicklung von Herzensqualitäten – die Intelligenz der Liebe - kann überlebte Werte und Tugenden ersetzen.

Damit kommen wir zur Liebe. Herzensqualitäten basieren auf Liebe. Doch was genau ist Liebe? Nun, sie ist nicht das, was wir aus einer eingeschränkten Perspektive denken, was sie sei, nämlich die romantische Beziehung zwischen Menschen. Dies ist nur ein Teil von Liebe – oder, besser gesagt: könnte ein Teil von Liebe sein, wenn Menschen wüssten, wie sie funktioniert.

Liebe ist eher eine Art Grundenergie, ein Seinszustand, für viele spirituelle Traditionen und Richtungen das Einzige, was überhaupt existiert. Manche Quantenphysiker sehen das ähnlich, nur nennen sie es „Bewusstsein“ oder wissenschaftlich-nüchtern „Information“. Liebe ist also ein Bewusstseinszustand, der eine neue Form der Intelligenz erschließen kann. Aus ihr können echte, innere Werte erwachsen, die das Individuum in der Gesellschaft verankern und verbinden zwischen Teilkulturen wirken können. Eine Verbundenheit in Freiheit sozusagen.

Aus dem Seinszustand Liebe heraus können wir Herzensqualitäten entwickeln und ein Leben in Freiheit UND Verbundenheit zugleich führen. Wir können ganz werden oder „heil“. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes heil ist ganz.


Trennung und Verbindung

In allen Weisheitstraditionen gilt das Herz als Quelle des Lebens, als unsere Mitte, als der Ort, an dem Himmel und Erde verschmelzen. Hier sind wir mit allem verbunden, was ist. Hier finden wir unsere innere Stimme und fühlen die Verbundenheit untereinander. Wir erfahren Zustände von Zugehörigkeit, Angenommen-Sein, Wertschätzung, Freude und damit auch Gesundheit.

Wir verfügen über einen inneren Glücksbarometer. Von Augenblick zu Augenblick erfahren wir, ob wir in die Ganzheit eingebunden sind oder gegen deren Harmonie verstoßen. Es vermittelt sich über Intuition. So ist es durch die Weisheit des Herzens also ganz einfach, Ganzheit und Trennung zu unterscheiden. Trennung macht sich durch ein Gefühl des Unwohlseins bemerkbar, der natürliche Fluss der Lebensenergie ist durchbrochen. Auslöser dafür können von innen oder von außen kommen, von uns selbst, von anderen oder aus der Umwelt. Werden solche Impulse nicht erkannt und in die Ganzheit zurückgeführt, verwandeln sie sich in Krankheit und Destruktivität.

Leider haben viele Menschen keinen Kontakt mehr zu ihrem inneren Wesenkern, ja sie wissen nicht einmal, dass es ihn überhaupt gibt. Sie definieren sich ausschließlich über den Intellekt und können weder die Signale des Herzens noch die Sprache des Körpers verstehen.

Wie können wir Trennung überwinden und Harmonie erlangen? Der Weg, Ganzheit zu erlangen, ist die Liebe als „Grundenergie“. Sie überbrückt Unterschiede und verwandelt Gegeneinander in Miteinander, sie transzendiert alle Gegensätze. Am Schluss auch noch den von Geist und Materie. Aus ihr geht alle Existenz hervor, sie ist gleichbedeutend mit Lebenskraft und Schöpferkraft, die Grundstruktur des Universums. So betrachtet ergibt die Aufforderung: „Tue alles, was du tust, mit Liebe“ einen sehr tiefen Sinn.


Entfaltung

Der britische Physiker David Bohm, einer der Pioniere der Quantenphysik, zeigte auf, dass jegliche Form der Existenz Teil einer komplexen inneren Ordnung ist und dass diese Ordnung sich in der Zeit entfaltet. Alles ist Teil einer nicht-dualistischen, ganzheitlichen Ordnung. Diese existiert immer und ist Ursprung von allem, was ist. Die innere und die äußere Ordnung sind dieselbe Realität in verschiedenen Stadien der Manifestation. Die innere, implizite Ordnung ist vor ihrer Entfaltung in einem Zustand der Potenzialität. Dort trägt sie bereits alles in sich, was sie später in ihrem manifesten Zustand beinhaltet. Diese Sichtweise finden wir auch im Buddhismus. Alles, was ist, ist Teil des Netzwerks der Existenz und durch Liebe, das Prinzip der Verbindung, untereinander vernetzt. Liebe verbindet uns auch mit unserem eigentlichen Wesenkern, unserem Inneren Wesen. Durch ihn sind wir an die kosmische Ordnung angeschlossen. Hier sitzt die innere Stimme der Intuition.

Der Mensch hat einen freien Willen, er kann auf die Intuition hören oder auch nicht. Alles Negative und Trennende rührt daher, dass der Mensch sich seines Anteils an der Schöpfung nicht bewusst ist. So gesehen gibt es keine „finsteren Mächte“, nicht das Böse und am Allerwenigsten den „Teufel“. Nur die eigenen Taten bewirken Ganzheit oder Trennung, nur die eigenen Wahrnehmung macht die Welt böse oder gut.

Für einen erwachenden Menschen geht es darum, anstelle des Egos den ungeteilten Wesenkern zu verkörpern, sich mit seinem wahren Selbst rückzuverbinden und diese Wahrheit zu leben.


Die Intelligenz der Liebe

Die Intelligenz der Liebe ist menschliches Allgemeingut. Sie entspricht der inneren Stimme in uns, der Stimme unseres Inneren Wesens. Dieses Innere Wesen kommuniziert über Gefühle mit uns. Alles, was sich gut anfühlt und Freude macht, wird von diesem für gut befunden. Alles, was sich schlecht anfühlt, was ein Gefühl der Trennung erzeugt, wird für schlecht befunden. Dies gibt uns ein wunderbares inneres Leitsystem, das uns immer zur Verfügung steht. Wir müssen nur lernen, unsere diesbezüglichen Gefühle wahrzunehmen und zuzulassen.

Dieses Innere Wesen ist auch das „Höhere Selbst“ eines Menschen, der, der er wirklich ist, sein göttlicher Wesenskern oder wissenschaftlich ausgedrückt: sein Überbewusstsein. Es beinhaltet alle individuellen Wesensmerkmale, Eigenschaften und Talente – das Potenzial eines bestimmten Menschen. Zusätzlich ist es transpersonal, weil es die Information der Schöpfungsprinzipien, der impliziten Ordnung in sich trägt. – den göttlichen Geist, der in ALLEM waltet und der durch ALLES fließt. Dieses Wesen ist fei von Trennung und Begrenzung. Es wird oft mit dem Herzen assoziiert. Es ist die Herausforderung des erwachenden Menschen, bewusst aus diesem Wesen heraus zu handeln und mit der Intelligenz der Liebe Wirklichkeit zu erschaffen.


Verbindung von materieller und geistiger Essenz

Unsere Aufgabe ist es, uns in der Intelligenz der Liebe zu verankern, bevor wir rational entscheiden und handeln. Dann bleibt unsere Absicht klar und von Liebe geprägt. Der Tribut dafür ist die nie endende Aufgabe, alle Formen der Trennung, Spaltung und Angst, wo immer sie uns begegnen, zu überwinden. Dies geschieht, indem wir unsere geistige Essenz mit der materiellen Essenz verbinden und so Ganzheit schaffen.

Solange die individuelle Wirklichkeit als getrennt von der universalen Wahrheit gesehen wird, geht sie mit Ignoranz, Illusion, Destruktivität und Negativität aller Art einher. Wer die Illusion der Trennung erkannt hat, kann nicht mehr hassen. Er wüsste, das der Hass sich auf ihn selbst richten würde.

Liebe ist die Antwort auf die Sehnsucht der Seele nach Vollkommenheit. Der ganze Sinn und Zweck der Schöpfung besteht darin, das Geheimnis der Liebe zu entdecken und die Liebe wachsen zu lassen. Liebe ist die Kraft des Urknalls, die das Universum ausdehnt. An dieser Ausdehnung können wir an vorderster Front der Evolution mitwirken oder auch nicht.


Facetten der Liebe

Was genau ist nun das Geheimnis der Liebe? Herzensqualitäten wie Akzeptanz, Mut, Vergebung, Klarheit, Vertrauen, Achtsamkeit, Freundschaft, Mitgefühl, Wertschätzung, Dankbarkeit, Humor und viele andere sind die verschiedenen Facetten der Liebe. In ihnen schwingt die Urinformation der impliziten Ordnung und daher sind sie immer auf das Wohl des Ganzen ausgerichtet. Gelebte Herzensqualitäten sind Ausdruck lebendiger Spiritualität, Ursachen von Glück und Freude.

Wir verfügen über einen freien Willen und wenn wir die damit einhergehende Verantwortung nicht übernehmen, schaffen wir Probleme. Herzensqualitäten, die nicht gelebt werden, verwandeln sich in ihr Gegenteil und werden zu unseren Schattenseiten. Auf diese Weise schreien sie nach Befreiung, Integration und Heilung. Somit sind Charakterschwächen, Fehler und Kampf keineswegs von der Schöpfung vorgesehen. Sie sind lediglich das Resultat der Abspaltung von der Wahrheit, von der allumfassenden Liebe, der alles durchdringenden Lebensenergie. Hinter jedem negativen Verhaltensmuster versteckt sich eine Herzensgabe. Somit können genau die Seiten, die uns jetzt noch blockieren und trennen, ein Tor zur Befreiung sein.

Es reicht nicht, diese Sätze nur zu lesen. Herzensgaben wollen gelebt werden, sie werden erst durch bewusste Praxis existent. Es gibt keinen anderen Weg zur Liebe als die Liebe.


Die Ordnung der Liebe

Der Weg der Liebe stellt Herausforderungen an uns, doch die sollten uns nicht abschrecken. Der Weg der Liebe ist der Weg der Befreiung. Sind wir ihn erst einmal ein Stück gegangen, gibt es eh kein zurück mehr.

Wir brauchen für diesen Weg weder Askese, noch Entsagung. Wir brauchen uns auch in kein Kloster oder in eine Höhle im Himalaja zurückziehen. Zumal wir dort eh nicht viel ausrichten könnten. Das kollektive Bewusstsein der Menschen hat sich weiterentwickelt. Wir können Geist und Materie, Spiritualität und Sinnlichkeit, Unpersönliches und Persönliches vereinen. Wir brauchen weder Gipfelerlebnisse noch Erleuchtung. Durch die Praxis der Herzensqualitäten werden wir auch so reichlich entlohnt. Wir gewinnen Leichtigkeit, Klarheit, Erkenntnis, Glück, Erfolg und andere Qualitäten, die unser Leben bereichern. Allein die Entscheidung, diesen Weg zu gehen ist bereits ein Quantensprung. Unser Intuition funktioniert, unser Inneres Wesen teilt sich uns durch Gefühle mit, wir erleben die Kraft der Inspiration. Wir gewinnen Zugang zum Überbewusstsein und zur Quelle der Genialität. Wir verwandeln das Negative ins Positive und befreien blockierte Energie. Wir werden zu einem Kanal „göttlichen Willens“ und nutzen unsere Schöpferkraft. Nur müssen wir das auch tun, Geist will genutzt werden.

Wodurch zeichnet sich jmd. aus, der eine bestimmte Ebene gemeistert hat?

Freiheit von geistigen Begrenzungen

Wer Herzensqualitäten integriert hat, hat auch die Illusion der Trennung überwunden und ist von geistigen Begrenzungen weitgehend befreit. Er durchschaut und relativiert die Konstrukte des Intellekts, differenziert zwischen Essenz und Form. Er hört mit dem Herzen, seine Intuition ist erweckt. Sein höheres Selbst ist seine Autorität, von falschen äußeren Autoritäten ist er unabhängig. Er setzt seine Willenskraft ein, um Verantwortung für sein Leben zu übernehmen, kennt seine Stärken und Schwächen und kann trennende Muster in Herzensqualitäten verwandeln. Die Bewusstseinsebenen Mittleres, Unteres und Höheres Selbst weiß er zu unterscheiden. Er projiziert sein Licht und seine Schatten nicht mehr auf andere. Alte Feindbilder und negative karmische Bindungen sind aufgelöst. Er akzeptiert sich, so wie er ist, ohne sich mit anderen zu vergleichen oder anders sein zu wollen. Er begegnet sich selbst mit Liebe und strahlt seine Integrität ordnend und heilend in die Umgebung aus.


Herz und Verstand verbinden

Auf dieser Ebene lernt man, das intuitive Gefühl intellektuell zu verarbeiten und mittels der Vernunft zu überprüfen. Diese Vernunft ist durch eine ganzheitliche und verbindende Sichtweise geprägt und nicht durch eine trennende. Man gelangt so in den Besitz der unterscheidenden Weisheit und ist so mit seinem innersten Wesenkern rückverbunden. Dieser vermittelt ein tiefes Urvertrauen und fortwährende Inspiration, der inneren Stimme wird ohne Zögern gefolgt. Der persönliche Wille ist mit dem universellen im Einklang. Die Aufmerksamkeit bleibt auf dem gegenwärtigen Moment gerichtet, auf Wahrheit, Liebe und Freude, auch wenn äußere Umstände gerade kritisch sein mögen. So finden sich unmittelbare und konstruktive Lösungen. Das innere Licht eines solchen Menschen strömt ungehindert zu seinen Mitmenschen. Seine Beobachtungsgabe ist messerscharf und seine Wahrnehmung subtil. Er ist sich seiner Schöpferkraft bewusst und seine Ziele manifestieren sich schnell. Dabei überlässt er sich dem Spiel der Kräfte, die ihn zum richtigen Zeitpunkt sicher an seinen Platz im Ganzen befördern. Druck und Spannung sind von ihm abgefallen.


Soziale Intelligenz und kosmisches Bewusstsein

Auf dieser Ebene der Herzensqualitäten wird das intuitiv Erahnte und intellektuell Erkannte durch direktes Erleben zur Wirklichkeit. Aus verstandesmäßigem Wissen wird innere Gewissheit. Auf dieser Ebene wird Vollkommenheit erlangt. Eine Person hat hier nicht nur sein individuelles Potenzial entfaltet, sondern auch das gesamte Spektrum des Bewusstseins erschlossen. Alle Herzensqualitäten und die damit verbundenen geistigen Fähigkeiten sind in ihm zur Vollendung herangereift. Er hat den sozialen Nutzen seiner Erkenntnis- und Hingabefähigkeit klar erkannt und setzt seine Stärken nun für eine Sache ein, die größer ist als er selbst.

Er hat Mitgefühl und Toleranz und gibt jedem Menschen das, was dieser für sein individuelles Wachstum benötigt. Er begegnet allen Menschen mit Wertschätzung. Dies führt dazu, dass deren Potenzial sich wie von selbst offenbart. Er lässt bedingungslose, allumfassende Liebe durch sich wirken und stiftet so auf allen Plätzen seines Wirkens Frieden. Er verfügt über spielerische Leichtigkeit und einen feinsinnigen Humor. Zum Kanal für das Göttliche geworden, ist er GEIST, der sich in der Liebe verströmt.


Selbstrealisation

So, wie wir durch Beobachtung und Befolgung der Naturgesetze die Naturkräfte beherrschen können, werden wir durch Beobachtung und Befolgung geistiger Gesetze zum Meister des Geistes.

Worauf bezieht sich Wachstum? Manche Menschen möchten gerne ihre Persönlichkeit ändern. Manche möchten sogar die Persönlichkeit anderer Menschen ändern, scheitern damit aber ausnahmslos.

Nun aber ist unsere Persönlichkeit ebenso wie unsere körperliche Erscheinung relativ festgelegt – unverwechselbar und einzigartig. Beides kann sich nur innerhalb einer gewissen Bandbreite ein wenig verändern. Der Wunsch, jemand ganz anderes zu werden, führt in aller Regel nur zu Leid und Frustration. Oder dazu, von einem Seminar zum nächsten, von einer Ausbildung zu einer weiteren zu springen.

Wirkliches Wachstum bedeutet, lieben zu lernen, sein individuelles Potenzial in die Liebe hinein zu entfalten – egal, wie die Persönlichkeit beschaffen ist.

Ohne Kenntnis der geistigen Gesetze richtet sich unser Suchen nach außen. Dort verstricken wir uns durch unsere Abhängigkeiten, unsere Begierde und unsere unbeherrschten Reaktionen in ein Netz von Ursache und Wirkung. Mit Kenntnis der geistigen Gesetze werden wir zum Meister des Geistes und zum Schöpfer unserer eigenen Wirklichkeit. Intellekt und Intuition vereinen sich.

Wir verlieren dabei nichts und brauchen nichts aufgeben, außer unserer ausschließlichen Identifikation mit dieser Ebene und den damit verbundenen Grenzen. Es kommt einfach eine neue Bewusstseindimension hinzu: eine essentielle, integrale Intelligenz, die uns dazu führt, unser Lebenspotenzial endlich zu nutzen.

Herzensqualitäten sind Teil des Überbewusstseins, sie enthalten die Ur-Informationen der impliziten Ordnung. Sie sind in uns angelegt, um in Harmonie mit dem Ganzen zu gelangen.

Die Entwicklung dieser Herzensgaben ist somit ausschlaggebend für die Verwirklichung unseres inneren Wesenskerns; für eine Kultur des Herzens und für ein neues Verständnis von Kosmos, Erde, Natur, Mensch und auch Gott.

Alle Herzensgaben ergänzen sich. Je mehr wir den Geschmack von Liebe und Verbundenheit schmecken, je mehr Aufmerksamkeit wir diesem Streben widmen, desto mehr Liebe entwickeln wir. Und so können wir dann diese Herzensqualitäten leben, sie wirken in unserem Denken, Sprechen, Fühlen und Tun. Es reicht nicht, Wissen über Spiritualität anzulesen. Nur durch Praktizieren können wir der werden, der wir wirklich sind.


Heilung durch Liebe

Die Liebesintelligenz hat zwei Seiten: Liebe und Weisheit. Aus der Liebe werden alle positiven Eigenschaften geboren, die Weisheit zeigt uns den inneren Zusammenhang der Dinge. Beide Seiten gilt es zu entwickeln. Weisheit ohne Liebe ist kaltes Wissen, reine Intellektualität. Liebe ohne Weisheit droht in „Gefühlsduselei“ abzusinken.

Probleme im Außen entstehen durch Verkrampfung des Geistes. Wer den „Knoten des Herzens“ gelöst und die Trennung überwunden hat, ist auf allen Ebenen ganz oder heil geworden.

Glückliche und liebevolle Menschen sind gesünder und haben auffallend weniger Herzkrankheiten. Das Herz kommuniziert mit dem Immunsystem, wenn die Person den Zustand der Liebe erreicht. Solange keine bewusste Verbindung mit dem inneren Wesenkern geschaffen ist, können vom Herzen nur schwer Signale auf das Selbstheilungssystem ausgehen.

Die Erkenntnisse des Heart Math Institute in den USA zeigen, dass das Herz die ursprüngliche Quelle aller Harmoniesignale und Selbstheilungskräfte ist und dass es alle anderen Energie- und Organzentren im Körper miteinander in Verbindung bringt, WENN es kohärente Frequenzen ausstrahlt. Der Schlüssel zu dieser Kohärenz ist das echte und authentische Gefühl von Liebe und Wertschätzung.

Letztlich ist Liebe eine Lebenshaltung, ein Ja zum Leben, zu uns selbst, unseren Mitmenschen, zur Natur, zur ganzen Welt. Mit diesem Ja und in Überwindung der Trennung beseitigen wir alle Wurzeln von Ängsten, Schocks und Traumata. Alte Energieblockaden verschwinden. Der Geist wird klar und wir werden zur Quelle von Wahrheit, Heilung und Harmonie. Liebe ist die Grundform von Harmonie und zugleich die Urform aller Therapie, die einzig wahre und dauerhafte Therapie. Wir brauchen uns nur der Liebe öffnen.


Verbindende Herzensqualitäten

Herzensqualitäten sind immer verbindende Eigenschaften. Zunächst helfen sie uns, unsere innere Trennung zu überwinden, dann verbinden sie uns mit den anderen und schließlich mit dem Ganzen. Ihr Mittelpunkt ist immer die Liebe. Jeder der Qualitäten ist ein Tor, dass einen eigenen Aspekt der Liebesintelligenz erschließt. Ist ein Aspekt integriert, tut sich das Tor zum nächsten auf.

Zunächst lernen wir, mit dem Herzen zu hören. Die zweite Ebene verbindet Herz und Verstand, auf der dritten verbindet sich soziale Intelligenz in Verbindung mit kosmischem Bewusstsein.


Erste Ebene: Mit dem Herzen hören – Befreiung von geistigen Begrenzungen

Herzensqualitäten sind mehr als einfach nur die Vermeidung destruktiver Verhaltensweisen. Es geht um keinerlei „Tue dies nicht“, denn das ergibt sich aus dem Zusammenhang von selbst. An Negativität wird keinerlei Energie mehr verschwendet, das Verbindende steht im Vordergrund. Herzensqualitäten sind Liebe in Aktion.

Herzensqualitäten setzen die Bereitschaft, an sie zu glauben voraus. Dieser Glaube muss allein entstehen und kann nicht von außen aufoktroyiert werden. Er beweist sich von selbst. Er ist die Sicherheit, die sich aus der Erkenntnis der Wahrheit ergibt. Wir wissen, tiefer Glaube kann Berge versetzen, er hat die Kraft der Manifestation.

1. Bereitschaft

Wer ahnt, dass er der Schöpfer seiner Wirklichkeit ist und einmal den Geschmack der Wahrheit gekostet hat, wird diesen Geschmack nie wieder loswerden. Irgendwann im Leben wird ihn sein Inneres dazu bringen, endlich den Weg der Vollkommenheit konsequent zu gehen.

Allein diese Bereitschaft verändert sein Leben bereits. Er arbeitet mit seinem Inneren Wesen zusammen, eine Zeit geheimnisvoller Fügungen kann beginnen. Das muss nicht immer Zuckerschlecken sein, doch gibt er Raum für die in ihn einfließende Liebesqualität.


2. Bejahung

Lebensbejahung bedeutet ein Ja zu sich selbst und zur Liebe. Das ganze Wesen, Körper, Geist, Seele, Wille, Verstand und Gefühl schwingen sich auf dieses Ja ein und damit auf die im Wesen gespeicherte implizite Ordnung. Jede Zelle wird jubilieren.

Liebe ist Wahrheit und Freude, das Gegenteil der Trennung und der Angst. Sie beurteilt, vergleicht und richtet nicht. Sie arbeitet stets zum Wohl des Ganzen. Sie bedeutet Ja, denn das Universum, ebenso wie das menschliche Unterbewusstsein kennt kein Nein.

Es geht um eine positive Einstellung gegenüber dem Leben, eine Aufgeschlossenheit für Alles, was uns im Verlauf des Prozesses begegnet. So wird der Prozess der Entwicklung in Gang gesetzt.

Diese Ja zum Leben bedeutet ein klares Nein zu allen Formen vorsätzlicher Negativität, Grausamkeit, Zerstörung, zu Egoismus und Narzissmus.

Unser Herausforderung ist der innere Kampf gegen üble Gedanken, schlechte Gewohnheiten, Schwächen und Ängste. Wobei der Kampf oft zunächst ein liebevolles Annehmen bedeuten kann.

Wir haben die freie Wahl, können Ja und Nein sagen. Trägheit, Fatalismus und Gewohnheiten sind Kennzeichen eines Willensschlafes. In vielen Situationen sagen wir: „Ich kann nicht, weil…“ Die noch so guten Gründe kommen immer aus der Vergangenheit und machen uns zu Opfern äußerer Umstände und zum Sklaven der eigenen Argumente. Sagen wir stattdessen: „Ja, ich kann!“ setzen wir massive unterstützende Energie frei. Wir haben die freie Wahl.


3. Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit, Authentizität

Um einer bejahenden Lebenshaltung folgen zu können, heißt es authentisch und wahrhaftig zu sein. Bluffs, Tricks und Manipulationen brauchen wir weder selbst, noch lassen wir uns von ihnen beeindrucken. Dies kann unsere Verletzlichkeit erhöhen. Richten wir uns in solchen Situationen einfach immer auf das Herz und die Liebe aus.

Authentisch sein bedeutet, dass unser Höheres Selbst, unser Inneres Wesen unsere höchste Autorität ist. Von Meinungen, Erwartungen und Forderungen anderer sind wir unabhängig, die vielen Stimmen in uns sind wir leiser. Wir werden aufmerksam für Konditionierungen durch Erziehung, Gesellschaft und Religion. Und ohne uns zu vergleichen und selbst zu unterdrücken können wir eine enorme Energie erzeugen, heil und lebendig und frei von Angst sein. Mit dieser Erkenntnis werden wir uns nie wieder von Priestern, Politikern oder Versicherungsvertretern Angst machen lassen.

Authentische Menschen sind keine Nachahmer, sie sind wirkliche Individualisten. Wer nicht authentisch ist, hat keine Wurzeln und lebt gegen seine Natur. Neurosen sind die Folge.

Authentische Menschen sind immer zunächst auf ihr eigenes Glück bedacht. Das ist gesunder Egoismus, denn man kann nur „selbstlos“ sein, wenn man mit der eigenen Quelle verbunden ist. Dann ist Hilfe für andere keine moralische Verpflichtung und auch keine Opfergabe mehr, sondern ein inneres Anliegen. Glückliche Menschen lieben es, andere glücklich zu machen.

In Authentizität verbindet sich unsere Persönlichkeit mit unserem Inneren Wesen, jener Teil, der unser individuelles Potenzial beinhaltet und auch die Signale der impliziten Ordnung empfängt, der immer mit allem verbunden ist, was ist.


4. Mut

Mut ist Resultat von Wahrhaftigkeit und lässt sich nicht vortäuschen. Mut ist nötig, um seinen Visionen und Idealen zu folgen. Visionen und Ideale, die in Liebe und Freude verwirklicht werden und deren Ergebnis für alle gut ist, sind Ausdruck der Sehnsucht nach Vollkommenheit. Wir erkennen sie daran, dass sie uns Energie und damit auch den Mut zum Weitergehen geben. Mut ist eine Heldeneigenschaft, er beinhaltet auch die Fähigkeit, sich bewusst von Faktoren abzugrenzen, die einen der inneren Freiheit berauben, manipulieren, ausbeuten oder klein machen.

Mutige Menschen können in anderen die Motivation zur Freiheit entfachen und sich aktiv für die Überwindung


5. Willenskraft

Jeder Mensch hat einzigartige Begabungen, Fähigkeiten und Talente. Wir sind auf der Welt, um diese Potenziale zu leben. Und es macht in der Regel Spaß, sie zu leben. Wir haben alle verfügbaren Mittel, um unsere höchsten Ziele zu erreichen und Hindernisse zu überwinden.

Wir müssen uns zu unseren Qualitäten bekennen und dazu benötigen wir Willensstärke. Der Türöffner dazu ist Mut. Willensstärke hilft uns, uns von vermeintlichen Fehlschlägen nicht beirren zu lassen; ebenso wenig von Angriffen, äußeren Verunsicherungen oder schicksalhaften Erschütterungen. Eher werden wir so etwas als Lebensschule betrachten.

Je öfter wir innerlich bei unseren höchsten Vorstellungen verweilen, desto schneller verwirklichen sie sich, denn Energie folgt der Aufmerksamkeit. Daher lohnt es sich, unsere Willenskraft zu entwickeln.

Es dürfte inzwischen klar sein, dass wir sie nur zu konstruktiven Zwecken benutzen dürfen und niemals, um Schaden anzurichten. Nur so wird unser persönlicher Wille synchron mit dem universellen Willen einhergehen.


6. Akzeptanz

Auf dem Weg der Herzensqualitäten werden wir Ängsten, Denk- und Verhaltensmustern begegnen, die uns im Stadium der Trennung gefangen halten wollen. Wir merken es daran, dass es nicht Liebe oder Freude ist.

Wir können so trennende Identifikationen erkennen und ihnen die Macht über uns nehmen und durch Bewusstheit und Liebe den von ihnen gelegten Panzer um unser Herz sprengen. Wir können und müssen sie nicht radikal beseitigen – schließlich wäre auch das wieder eine Gewaltmethode – doch wir können inmitten unserer Muster offen die Liebe leben. Wir identifizieren uns einfach mit der Liebe statt mit den Mustern und geben diesen so keine Aufmerksamkeit und somit keine Nahrung mehr. Sie werden einfach dahinwelken.

Alte Muster und Leid, das uns sicher immer wieder mal begegnet, können wir durch Akzeptanz erträglicher machen. Kampf gegen was auch immer kostet Lebenskraft. So können wir Herausforderungen des Lebens als Chancen zum Wachstum betrachten. Wir fliehen nicht, sondern stellen uns unseren Herausforderungen.

Wir lassen Jammern, Klagen, Selbstmitleid, Opferstatus, Be- und Verurteilen einfach sein, nehmen unsere Schattenseiten und die der anderen mit einem Lächeln an. Weder Selbstkritik noch Kritik an anderen hat etwas Förderliches. Statt zu kritisieren und zu verurteilen, können wir lernen Unterscheidungen zu treffen. Wir nehmen durchaus das wahr, was uns nicht gefällt, unterlassen aber die mit einer Verurteilung verbundenen emotionale Verquickung. Akzeptanz lässt das Ego, den Inneren Kritiker schmelzen. Wir können die Alchemie der Liebe lernen. Ego und Liebe sind wie Licht und Dunkelheit. Licht ist immer stärker als Dunkelheit. Wir sind hier um zu lieben und glücklich zu sein.

Was können wir tun, wenn wir doch ein Gefühl der Trennung wie Wut, gier, Neid, Eifersucht, Ohnmacht, Scham etc. in uns finden? Wir können mit diesem Gefühl Kontakt aufnehmen und es intensiv erspüren, statt es zu verdrängen. Wir ziehen es mit Hilfe unseres Atems in unser Herz. Dort wird es seine Bedrohlichkeit verlieren, Blockaden und Knoten werden sich auflösen, Lebensenergie wird wieder fließen. Die Eigenschaft wird sich allmählich in ihr Gegenteil verwandeln und wir können diese Herzensqualität nun bewusst ausatmen.

Würden wir uns von diesen Gefühlen abwenden und in schlichtes „Positives Denken“ verfallen, würden sie quasi als „Kellerkinder“ weiter in uns agieren und sich immer wieder bemerkbar machen – und sei es durch Ereignisse im außen. Solche „negativen“ Gefühle sind Gefühle oder Themen in uns, die gelöst werden wollen. Sonst wären sie nicht da.


7. Selbstachtung

Manche Dinge tun wir gerne und diese bilden den Grund, warum wir hier sind. Darum sollten wir unsere Wünsche, Bedürfnisse und Neigungen ernst nehmen.

Selbstachtung bedeutet, für sich einzustehen und den Schuldbegriff aufzugeben – unabhängig von der Meinung und Bewertung durch andere. Selbstachtung ist Liebe zu uns selbst und ohne Selbstliebe können wir niemand anderen lieben.

Selbstachtung ist für viele Menschen ein Problem, da sie zu Bescheidenheit, Verzicht und Selbstaufgabe erzogen wurden, an die Erbsünde oder ähnlichen Unfug glauben und allerlei Schuldgefühle in sich tragen.

Liebe beginnt bei uns selbst. Der Punkt, an dem wir jede Selbstablehnung und Selbstverachtung ablegen könnten, wäre der Beginn einer sehr radikalen Transformation, denn wir könnten nicht nur uns, selbst, sondern ALLE Menschen in ihrem wahren Licht sehen.

Im Alltag kann Liebe zu uns selbst damit beginnen, dass wir uns ein wunderbares Umfeld erschaffen und ALLES, was wir tun, mit Liebe zu tun. Dann werden Wunder nicht mehr lange auf sich warten lassen.


8. Selbsterkenntnis

Selbstachtung und Selbstliebe sind Voraussetzung für Selbsterkenntnis. Ohne Selbstachtung werden wir die Augen für unsere Schattenseiten verschließen – und ebenso die für unsere hellen Seiten.

Manche psychologischen und spirituellen Lehren gehen umgekehrt vor. Die Selbsterkenntnis findet zuerst statt. Die Ergebnisse sind meist armseliger Natur und auch kaum von Dauer. Wer sich selbst nicht völlig achtet, wird nicht bereit sein, den Blick nach Innen zu richten. Er wird alles tun, um das zu vermeiden (Therapeuten nennen das „Widerstand leisten“), aus Angst vor den Dämonen, die er im Inneren anzutreffen befürchtet.

Kennen wir die Hintergründe unserer Absichten, Gedanken, Gefühle und Handlungen nicht oder leugnen sie, projizieren wir sie auf unsere Mitmenschen. Von dort kehren sie durch Handlungen anderer zu uns zurück. Wir ziehen buchstäblich an, was in uns ist.

Der Intellekt, das Ego-Selbst, unser Innerer Kritiker projiziert ständig. Identifizieren wir uns mit ihm, werden wir nie sehen, was wirklich ist, sondern nur das, was er uns sehen lassen will.

Selbsterkenntnis bedeutet, nicht wie gewohnt nach außen zu blicken und die Ursache für das eigene Wohl- und Unwohlsein bei anderen zu suchen, sondern den Blick nach innen zu lenken und sich zu fragen: „Was will ich gerade? Welche Absicht verfolge ich im Moment? Welches Gefühl habe ich gerade? Bin ich gerade im inneren Widerstand? Handle ich zum Wohl des Ganzen?“ Liebe und Freude sind der Wegweiser. Richtiges fühlt sich immer gut an.

Selbsterkenntnis in der Praxis:

Erkenne ich Fehler bei anderen, habe ich versäumt, mich zu bessern.
Wenn ich andere überzeugen will, zweifle ich an mir selbst.
Gebe ich anderen die Schuld für das Negative in meinem Leben, verleugne ich die Verantwortung für meine eigene Schöpfung.
Wenn ich mich einsam fühle, habe ich versäumt zu vergeben.
Wenn sich bestimmte Ereignisse in meinem Leben wiederholen, habe ich eine Lektion zu lernen.


9. Verantwortung

Nur wer über Selbsterkenntnis verfügt, ist in der Lage, Verantwortung für sich und sein leben zu übernehmen.

Wer äußere Umstände für seine Verstimmungen, Konflikte, Ängste und Probleme verantwortlich macht, der macht die Außenwelt zur Ursache und das, was er erlebt, zur Wirkung.

Tatsache ist, dass unser innerer Zustand sich in unserer Umwelt widerspiegelt, dass Gedanken unsere Wahrnehmung bestimmen und wir Schöpfer unseres Erlebens sind. Daher gibt der erwachte Mensch nicht mehr seinen Mitmenschen die Schuld, sondern übernimmt Verantwortung für seine Wahrnehmung; für die Lösung seiner Konflikte, für die Schaffung positiver Umstände in seinem Leben und dafür, anderen durch Ausagieren seiner Konditionierungen kein Leid mehr zuzufügen. Nur durch Übernahme voller Verantwortung für sein Denken und Handeln kann er eine befreite und liebende Persönlichkeit werden.

Die Situationen, die uns wiederfahren, sind immer Frucht dessen, was wir vorher gesät haben.

Selbstverantwortung bedeutet auch, dass wir uns unserem Potenzial stellen. Sobald wir uns selbst erschaffen, kann eine gewünschte Wirkung er-folgen. Selbstverantwortung macht uns aktiv und lässt uns zu Lebenskünstler werden.


10. Vergebung

Vergebung ist eine Herzensqualität. Wer Verantwortung für seine Wirklichkeit übernehmen kann, kann auch vergeben. So werde alte karmische Verstrickungen aufgelöst und neue verhindert. Vergebung überwindet jegliche Form der Fremdbestimmung. Ansonsten könnte sich die Verstrickung über Generationen fortführen, Denken, Fühlen und Verhalten der Beteiligten determinieren, sich in Krankheiten niederschlagen und Lebenskraft binden. Wer vergeben kann, kann Trennendes in Verbindendes verwandeln und Ganzheit und Heilung erzeugen. So kann er sich vor negativen Einflüssen schützen. Er kann das durch andere Menschen erfahrende Negative – Kritik, Beleidigungen, Demütigungen, Hass, Böswilligkeit, Konkurrenz, Intrigen, Lügen, Aggressionen, Neid und sogar Gewalt durch Vergebung loslassen.

Die unabdingbare Voraussetzung dafür ist, dass er Einsicht in seine eigene Beteiligung bei diesem Spiel bzw. Einsicht in seine spezifischen Unterlassungssünden (z.B. Nein-sagen) gewonnen hat.

Nicht das Karma ist das Problem, sondern unsere Art zu sehen. Manchmal wollen wir Lektionen nicht lernen, wir klammern uns lieber an die alte Sicherheit. Niemals sollten wir uns dafür verurteilen, denn damit würden wir unser eigener Feind und unsere Lebensenergie wäre blockiert.


11. Integrität

Wenn ein Mensch auf Wahrheit, Liebe und Freude eingestellt ist, sind seine Intentionen und Handlungen auf das Wohl des Ganzen ausgerichtet. Er handelt aus dem Zentrum seiner Persönlichkeit, aus der Intelligenz des Herzens. Integrität ist ein Zustand von Vollständigkeit. Jeder von uns wir mit einem Gottesfunken geboren. Wir spüren bei Verliebtheit und auch in Krisenzeiten. Wir können einen solchen Zustand auch bewusst entstehen lassen und auf Dauer aufrechterhalten. Integrität ist die Fähigkeit der Verbindlichkeit, Gerechtigkeit, Aufrichtigkeit und Fairness. Ein solcher Mensch ist sich der Wirklichkeit des übergeordneten Willens bewusst und hat die Illusion der Trennung überwunden. Er steht gleichzeitig fest auf dem Boden und hat den Kontakt „nach oben“.

Ein solcher Mensch – der dem Prinzip der Liebe folgt – bewirkt durch sein bloße Präsenz, dass sich die Kräfte in seinem Umfeld ordnen.


Zweite Ebene: Verbindung von Herz und Verstand

Mit dem Erlangen persönlicher Integrität geht die erste Stufe in die zweite über. Die ersten 11 Herzensqualitäten dienen der Befreiung von geistigen Begrenzungen und öffnen den Kanal der Intuition. Sie befähigen uns, mit dem Herzen zu hören und verschaffen uns den ersten Einblick in die universelle Wahrheit.

Nur das Herz kennt die Wahrheit. Nur aus dem Herzen können ausgewogene Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt gefällt werden

Auf der zweiten Ebene wird das gefühlsmäßig oder intuitiv Geahnte intellektuell erkannt und verstandesmäßig bestätigt.


12. Klarheit und unterscheidende Weisheit

Die Liebe trägt uns über uns selbst hinaus und weist den Weg in ein erweitertes Sosein, das alle Formen der Existenz umfasst und durchdringt. Das persönliche Selbst als eins mit dem universellen Selbst.

Die Reinheit des Herzens öffnet uns die Augen. Wir erlangen eine sensible Klarheit, ein subtiles Verständnis der Wahrheit, welches das rationale, intellektuelle Verstehen weit übersteigt. Der persönliche freie Wille ordnet sich dem übergeordnetem „göttlichen“ Willen unter.

Unterscheidende Weisheit ist jene Form der Weisheit, die uns das Ursprüngliche, Tiefe und Grundsätzliche vom Oberflächlichen, Hohlen und Nichtssagenden zu unterscheiden hilft. Sie verleiht uns die Fähigkeit, klare Entscheidungen zu treffen. Alles Überflüssige entfällt, wir bringen die Dinge auf den Punkt.

Im Zeitalter blinden Konsums gewinnen Einfachheit und Klarheit eine neue Bedeutung.


13. Vertrauen

Bisher litt unsere Seele Höllenqualen unter der Trennung. Nun erkenne wir, dass wir Teil des Ganzen sind, dass die implizite Ordnung uns durchströmt und unsere individuelle Existenz aufrechterhält. Aus dieser Teilhabe geht die Herzensqualität des Vertrauens hervor – spirituelles Urvertrauen.

Wir werden von einer unsichtbaren Ordnung geführt. Wir werden geliebt von etwas, das größer ist als wir selbst, wir werden getragen von der Lebensenergie. Wir empfinden uns nicht länger ale ein vom Rest der Welt getrenntes Ich.

Der Zwang zur Kontrolle fällt ab. Wir lernen, im Fluss zu sein und befinden uns sicher an der Hand der inneren Führung. Es war nur die Angst, die uns von dieser führenden Hand zu trennen schien. Nun hat die Angst ein Ende. Vertrauen schenkt eine innere Sicherheit, die von keiner äußeren Sicherheit aufgewogen werden kann. Erwarte immer das Beste, nicht das Schlimmste und die Wünsche deines Herzens werden sich erfüllen. Es ist unmöglich, sich zu vervollkommnen, ohne ein absolutes Vertrauen in die Stimmigkeit des Kosmos und an dessen Sinn zu haben.

Eine Weltanschauung lässt sich nicht übernehmen. Jeder muss seinen eigenen Weg zu seiner eigenen Weltanschauung finden.


14. Offenheit und Öffnung

Vertrauen bedingt Offenheit

Haben wir das tiefe kosmische Urvertrauen erlangt, das gleichbedeutend ist mit unerschütterlichem Selbstvertrauen, dann können wir unser Herz vertrauensvoll öffnen. Der Schlüssel zur Öffnung liegt in dem klaren Gefühl dafür, wer wir wirklich sind und wohin unser Lebensweg führt. Wir können uns nun dem Fluss des Lebens hingeben und uns erlauben, dem zu begegnen, was sein will. Wir sind weder blockiert, noch im Widerstand.

Wenn wir die Dinge wirklich auf uns zukommen lassen, erlangen wir Einblick in die Stimmigkeit des Universums. Wir verlieren die Scheu vor dem neuen. Der Geist befreit sich aus seiner mentalen Erstarrung. Unser ganzes Wesen öffnet sich, Gefühle werden weich und rund, das leben zeigt sich voller Frische, Lebendigkeit und Natürlichkeit – immer neu und immer anders.

Wie oft haben wir uns früher aus Angst vor Ablehnung verschlossen, aus Unsicherheit verschwiegen, was wir fühlen und denken, gezeigt, wer wir wirklich sind. Wie schwer haben wir es anderen gemacht, uns zu lieben, welche Wände haben wir um uns errichtet. Im Lichte der Offenheit relativieren sich Hemmungen, Komplexe und Ängste. Wir wissen, wir sind mehr als unsere Gedanken und Gefühle und unser Körper.

Ein offener Mensch wirkt sicher und selbstbewusst – ohne die Ausrichtung, beeindrucken zu wollen. Er leuchtet aus seinem Inneren und versprüht Liebe, Freiheit und Leichtigkeit. Er kann Geben ohne Absicht und ohne Wollen. Er kann völlig fremde Menschen ungezwungen anlächeln und ihnen unmittelbar begegnen.


15. Disziplin und ständige Ausrichtung

Echte Disziplin ist keine von Regeln und Normen beherrschte, sondern eine, die uns hilft, uns immer wieder von neuem auf den Bewusstseinszustand der Liebe auszurichten. Voraussetzung für sie ist spirituelle Offenheit.

Disziplin hat einen negativen Beigeschmack bekommen, weil sie mit (Selbst)unterdrückung assoziiert wird. Hier geht es eher darum, die ständige Ausrichtung auf Liebe und Freude zu kultivieren und damit unser Höheres Selbst zu kultivieren.

Es wird immer wieder vorkommen, dass wir mit Leid, Negativität und Konflikt konfrontiert werden, auch wenn viele solcher Probleme für uns mit der Zeit entfallen. Doch durch zunehmende Bewusstheit kommen subtilere Herausforderungen auf uns zu, neue Formen des Getrenntseins zeigen sich. Die Praxis der Herzensqualitäten kann uns dahin bringen, nicht mehr selbst zur Quelle von Konflikten zu werden. Wir können in jeder Situation Trennung durch Liebe heilen. Dies aber auch dann, wenn es angebracht ist, wirklich zu tun, erfordert Disziplin. Wissen und Weisheit zu erwerben ist leicht, die Herausforderung liegt darin, das Gewusste anzuwenden und zu leben. Nur durch Disziplin und tägliches Training verankern wir Herzensqualitäten im Alltag.

Gemeint ist die ständige Ausrichtung auf Liebe und alle Aufgaben mit dem gleichen Enthusiasmus zu erfüllen, auch solche, die zunächst Widerstand erzeugen. Es ist die ständige Ausrichtung auf die innere Stimme, die immer in Liebe und Freude spricht. Denn auch wenn schon längst „alles erkannt haben“ können wir dennoch immer wieder mal in „niedere Gefilde“ absinken und unser Monkey-Mind (damit ist gemeint, sich unsere Gedanken wie eine Horde wild kreischender Affen vorzustellen) bäumt sich in Kritiksucht, Stolz, Überheblichkeit und Rachegelüsten auf. Dann hilft Disziplin, uns von der Gefahr von Verstrickungen zu verabschieden und im Fluss der Lebensenergie zu bleiben.

Ohne echte Disziplin könnten wir niemals Meisterschaft erlangen und würden unser Glück dem Zufall überlassen. Wir wären ohne inneres Commitment. Doch echte Disziplin hat nichts mit harter Arbeit oder Selbstbeschränkung und Entsagung zu tun. Wir alle wissen, wie schön es ist, in Glück, Liebe und Freude zu leben. Echte Disziplin ist Vorfreude auf diese Zustände. Sie entsteht aus dem Bedürfnis heraus, Negativität, Sorgen und Härte in Leichtigkeit zu verwandeln.


16. Gehorsam

Schon wieder so ein Begriff mit negativem Beigeschmack. Was ist gemeint? Je mehr Disziplin wir üben und unserer inneren Stimme von Liebe und Freude folgen, desto „gehorsamer“ werden wir unserem wahren Wesenkern gegenüber. Gemeint ist also die Fähigkeit, unsere innere Stimme zu hören und ihr zu folgen. Dieser Gehorsam bewirkt die Alchemie des Herzens. Mehr und mehr identifizieren wir uns mit unserem Inneren Wesen statt mit dem mentalen Ego.

Wenn wir konsequent der inneren Stimme folgen, brauchen wir uns nicht länger um Disziplin bemühen.


18. Demut

Demut steht für den Mut, alle Bestrebungen dem Höheren Selbst unterzuordnen. „Dein Wille geschehe“ heißt im Klartext: „Ich will auf die innere Stimme hören und auf den schöpferischen Willen ausrichten.“ Schöpfung ist das Zusammenspiel von göttlichen Willen und individuellem Willen. Die innere Stimme signalisiert uns durch Freude, ob diese Verbindung stattfindet und wie stark sie ist. Unsere Schöpferkraft wird in dem Augenblick befreit, in dem wir unsere wahre Natur erkennen. So können wir uns mit etwas verbinden, was größer ist als unser mentales Ego. Demut ist die Voraussetzung zur Hingabe, eine der wichtigsten spirituellen Qualitäten.


19. Aufmerksamkeit

Was ist eigentlich das Jetzt? Es ist der Bereich der gegenwärtigen Aufmerksamkeit. Vergangenheit und Zukunft existieren nur im Verhältnis zu dem, was wir als gegenwärtigen Augenblick definieren. Das kann diese Sekunde sein, diese Minute, dieser Tag usw.

Wir können unsere Wirklichkeit nur im Hier und Jetzt erschaffen. Nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft. Aufmerksamkeit besteht aus Achtsamkeit und Konzentration. Achtsamkeit richtet sich auf die Wahrheit, Konzentration auf die Wirklichkeit.

Aufmerksamkeit ermöglicht uns die Teilhabe an der „Einen Bewegung“. Gedankenkonzepte bekommen Lebenskraft. Wir merken, was wichtig ist und was nicht. Wichtig ist, was wir sind und tun, welchen Spirit wir einbringen und welche Bewegung wir auslösen. Ich als Person bin nicht wirklich wichtig. Es geht nicht um mich als den Heilsbringer. Das sind Konzepte der Vergangenheit, mit Macht verbunden und der Gefahr der Hochstapelei und des Größenwahns ausgesetzt.

Es geht einzig und allein um die Liebe, die hier und jetzt durch mich hindurchfließen und eine paradiesische Wirklichkeit erschaffen will. „Ich“ stelle mich als Kanal für das göttliche zur Verfügung. Ich setze mein Potential dafür ein, dem Potenzial des Werdens Form zu verleihen.


19. Achtsamkeit

Achtsamkeit ist diejenige Energie, die das Erkennen der „Einen Bewegung“, der Energie des Augenblicks ermöglicht, man wird sich bewusst, was gerade „ist“. Achtsamkeit geschieht ohne Absicht, es ist eine bewusste Art des Seins ohne den Drang, alles erklären und einordnen oder etwas bewirken zu wollen. Es ist reine Gegenwärtigkeit.

Vollendete Achtsamkeit ist tiefe Meditation. Ich bin eins mit der Handlung – ES denkt durch mich. Ich bin eins mit dem Gedanken – ES denkt durch mich, ich bin eins mit dem Betrachteten – ich bin ES. Ein Empfinden von Leichtigkeit und Freiheit entsteht. Achtsamkeit ist die innige Umarmung des Hier und Jetzt, ein liebevolles Annehmen dessen, was ist. Es schließt Gedanken, Gefühle und Handlungen aller Art ein, auch solche, die uns ein Dorn im Auge sein mögen: Ärger, Zorn und Wut, Scham, Hass, schlechte Gewohnheiten und alle Formen von Schmerz und Leid. Das urteilslose und liebevolle Umarmen der momentanen Wirklichkeit kann das Schöner enthüllen, das in allem Seienden verborgen ist.

Im Zustand der Achtsamkeit sind wir Zeugen des Augenblicks.

Achtsamkeit kann geschult werden. Das Prinzip aller Techniken und Übungen, von denen es sehr viele gibt, liegt darin, jede Handlung bewusst und ohne Gedankenabschweifung zu vollziehen. Achtsamakt verleiht jeder Handlung etwas Heiliges. Die Seele ist befreit von Ablenkung, offen für Feinstoffliches.


20. Konzentration

Konzentration ist die Fähigkeit, Energie dorthin zu lenken, wo man sie haben möchte. Mit ihr können wir unsere Willenskraft auf ein Ziel hin fokussieren. Dieses, oder zumindest eine Richtung, müssen wir kennen, sonst handeln wir unkoordiniert und stehen uns selbst im Weg.

Es gibt richtige und falsche Ziele. Wie alle wissen, wie es sich anfühlt, wenn wir uns auf etwas konzentrieren, das uns fasziniert. Wir spüren wie Lebensenergie uns durchfließt. Interessieren uns Dinge nicht oder werden sie uns abverlangt, geht es eher zäh voran.

Mit Hilfe der Konzentration verlagern wir unsere Vision in die Gegenwart. Wir spüren Be-Geist-erung. So können wir die Fähigkeiten aktivieren, die wir für die Verwirklichung benötigen und materielle und menschliche Ressourcen einsetzen: Energie, Intelligenz, Intuition, Gelegenheiten... Dabei spielt der Zustand des Willens eine enorm wichtige Rolle.

Bleiben wir in einer Ausrichtung auf die Liebe, so schaffen wir Verbindung statt Trennung und Konstruktives statt Destruktives.


21. Balance, Ausgeglichenheit, Harmonie

Der Weg in die Freiheit ist wie die Wanderung auf einem Berg mit Abhängen an beiden Seiten. Auf der einen Seite brauchen wir Disziplin, Konzentration, Willensstärke und konsequentes Handeln. Auf der anderen Seite Absichtslosigkeit, Achtsamkeit, Sein, Vertrauen und Geschehen-Lassen. Gewinnt die aktive Seite die Oberhand, artet es in Kontrolle aus. Wird die passive überbetont, kommen wir "nicht in die Gänge" und unser Platz in der Welt bleibt unbesetzt.

Die Wahrung der Balance ist wichtig für die Praxis der Herzensqualitäten. Wenn man einer Tugend zu viel Aufmerksamkeit beimisst, kann sie zu einem Zwang werden, in Überheblichkeit münden oder sich gar in ihr Gegenteil umkehren. Arroganz ist dabei die größte Falle, selbst auf der höchsten Stufe der Meisterschaft. Man kann auf seine Demut so stolz werden, dass man beginnt, sich über den Rest der Welt zu erheben. Je höher die Tugend, desto tiefer kann der Fall sein.

Es gibt auch spirituellen Materialismus und Scheinheiligkeit. Diese Art der Trennung, entstanden durch missverstandene Tugenden oder missbrauchte Kräfte ist weitaus schlimmer als die diversen Macken des so verachteten Spießbürgers. Eine ständige Ausrichtung auf die Liebe hilft, nicht versehentlich in diese Falle zu tappen.

Alle Herzensqualitäten sind gleichermaßen wichtig. Die nötige Balance lässt sich durch Intuition spüren.


22. Geduld

Die Balance zwischen den Herzensqualitäten ist das Tor zur Geduld. Geduld ist die Fähigkeit, sich mit gelassener Bestimmtheit auf den richtigen Kreuzpunkt von Zeit, Raum und Gelegenheit, an dem die Dinge perfekt zusammenpassen und sich Lösungen von selbst ergeben, hinzubewegen. dieser Punkt ist der Punkt der Vollkommenheit.

Geduld beinhaltet auch, Menschen und Situationen frei von Forderungen, Erwartungen, Klagen und Selbstmitleid so lange zu "erdulden", bis man die Botschaft der Situation entschlüsselt hat. Zusätzlich beinhaltet sie die Eigenschaft, der eigenen inneren Führung zu vertrauen, nicht aufzugeben, sich nicht von eigenen zweifeln oder den Argumenten anderer verunsichern zu lassen. die liebe hilft uns, im Fluss zu bleiben.


Dritte Ebene: Soziale Intelligenz und kosmisches Bewusstsein


23. Kommunikation

Der Bewusstseinszustand der Liebe resultiert aus der Verbindung von Bewusstsein und Liebe. Dieser Zustand ist charakteristisch für die Herzensqualität der erleuchteten Kommunikation. In diese Kommunikation werden alle bisherigen Herzensqualitäten eingebracht. Sie alle bilden die Plattform für die dritte Ebene der Liebesintelligenz. Auf dieser Ebene werden das gefühlsmäßig Geahnte und das intellektuell Erkannte im gemeinsamen Erleben zur Wirklichkeit.

Communicare (lat.) heißt, "gemeinsam das Eine pflegen". Wir können das so verstehen: Sich im höheren Selbst oder auf der Ebene der Seele begegnen - in Wahrheit, Liebe und Freude. Hier sind wir buchstäblich ein Herz und eine Seele, denn auf dieser Ebene sind wir alle eins, miteinander verbunden.

Hier können wir unsere Energie weitergeben, uns gegenseitig inspirieren. Die Energie fließen im natürlichen Austausch, ein Geben und Nehmen ohne Hintergedanken. Wir verströmen uns gegenseitig ineinander. Unsere Beziehungen werden herzlich, wir fühlen uns angenommen, verstanden und unterstützt.

In der Kultur des Ostens ist Satsang ein solches Ereignis, das Zusammensein mit einem Menschen, der die Wahrheit erkannt hat. Er verströmt sein Sein und du erkennst dein wahres Selbst in ihm.

In jeder liebevollen Begegnung ist eine Botschaft enthalten, die unsere Entwicklung vorantreibt. Hier kommt das Gesetz der Synchronizität zum Tragen, dass sich durch Fügungen und "Zufälle" zu erkennen gibt. die geheimnisvolle Teilhabe am Kraftfeld von Wahrheit und Wirklichkeit lässt uns genau das zufallen, was uns im Augenblick unterstützt und weiterbringt.


24. Freundschaft und Freundlichkeit

Freundschaft ist eine der praktischen Herzensqualitäten. Um Freundschaft leben zu können, müssen wir die ersten beiden Ebenen der Herzensqualitäten integriert haben. Erst dann können wir Beziehungen führen, die von Verbindlichkeit erfüllt sind. dies gilt auch für Partnerschaften, denn Leidenschaft allein wird sich verbrauchen.

Moderne Beziehungen besitzen oft keine bleibende Substanz mehr und viele Partnerschaften am Narzissmus des Einzelnen oder an einem schon fast rebellischen Anspruch auf Selbstentfaltung.

Freundschaft geht einher mit Selbstachtung. Wir geben der Wahrheit des anderen ebenso Raum wie unserer eigenen. Sind wir im Herzen verankert, können wir Gedanken und Gefühle klar und liebevoll und ohne zögern äußern. Wir haben dann keine Angst mehr, zurückgewiesen zu werden. solange wir achtsam und voller Interesse für den anderen bleiben, wird er sich nicht von uns angegriffen, bedroht, kritisiert, beleidigt oder herabgesetzt fühlen.

Freundschaft sieht in jedem Menschen das Beste. Sie sucht nicht nach Fehlern des anderen, sondern nach dessen Größe. Ratschläge erteilt sie nur, wenn sie danach gefragt wird. doch wenn Not am Mann ist, steht sie ungefragt zur Seite.

Freundschaft bedeutet auch, dem anderen Raum zu lassen und das richtige Verhältnis von Nähe und Distanz zu erforschen.


25. Mitgefühl

Im Mitgefühl schwingen wir uns auf die Energie eines Menschen ein und werden für einen Augenblick eins mit ihm. Es ist ein Wahrnehmen mit allen Sinnen. Wir erspüren das innere Anliegen eines Menschen. seine Gefühle, was in seinem herzen vor sich geht. Wir öffnen uns für die Wahrheit eines Menschen, ohne seine Situation interpretieren zu wollen.

Mitgefühl hat nichts mit Mitleid zu tun, denn dieses würde uns in den Schmerz eines anderen hineinziehen und somit Leid verstärken (Energie folgt der Aufmerksamkeit), während Mitgefühl uns wertfrei teilhaben lässt.

Verständnis ist gut, aber wir sollten uns von niemanden in Negativität ziehen lassen. Daher müssen wir bei der Schulung des Mitgefühls auf die eigenen Grenzen und die innerer Stimme achten. Gutmütige Charaktere sind allzu oft Beute von Energievampiren, von Menschen, die ihr Leid kultivieren und Aufmerksamkeit zu erregen und so Energie von anderen zu ergattern. In solchen Fällen hilft nur ein klares nein.

Das Training des Mitgefühls kann dann besonders herausfordernd sein, wenn uns jemand sehr unsympathisch ist. Sobald es uns gelingt, das Abgelehnte mitfühlend anzunehmen, haben wir auch ein abgetrenntes Stück von uns selbst reintegriert.

Die Eigenschaft des Mitgefühls verhindert, dass wir uns auf dem Weg der Selbstrealisation nur noch mit uns selbst beschäftigen, mit der Aufarbeitung von Blockaden, Ängsten, Schwächen, der Kindheit und früheren Leben - eine Falle, in die viele spirituelle Sucher tappen. Denn wenn wir nur noch um den eigenen Nabel kreisen, blockieren wir unsere Weiterentwicklung.

Durch Kultivierung von Mitgefühle heilen wir uns auch selbst. alles, was wir anderen geben, schenken wir in Wirklichkeit uns selbst.

Folgende Übung kannst du (nicht nur) mit Menschen ausführen, die dir nicht besonders sympathisch sind:

Genau wie ich strebt dieser Mensch nach Glück in seinem Leben.
Genau wie ich versucht dieser Mensch in seinem Leben Leid zu vermeiden.
Genau wie ich hat dieser Mensch eine tiefe Sehnsucht nach Vollkommenheit.
Genau wie ich hat dieser Mensch schon Angst, Trauer, Einsamkeit und Verzweifelung erlebt.
Genau wie ich möchte dieser Mensch Liebe geben und empfangen.
Genau wie ich lernt dieser Mensch über das Leben.
Genau wie ich ist dieser Mensch in seinem innersten Wesenskern Wahrheit, Liebe und Freude - nur das und nichts als das.


26. Toleranz

Mitgefühl öffnet das Tor zur Toleranz und diese überwindet die Tendenz, Fremdes und Andersartiges zu bewerten, beurteilen oder herabsetzen zu wollen. Sie öffnet den Blick für die Verbundenheit des Ganzen. Ist einer sich vernetzenden Welt ist diese Fähigkeit von ganz besonderer Bedeutung, denn ohne sie ist kein dauerhafter Friede möglich.

In der Herzensqualität Toleranz verspüren wir in der Begegnung mit anderen weder Unbehagen noch Fremdheit, weder Angst noch Unsicherheit, sondern Stärke, Mut und Integrität.

Wir erkennen: Es gibt nur ein „Volk“, nämlich die Menschheit und nur eine Sprache, nämlich die Sprache der Liebe. Der Intellekt erkennt die Vielfalt und die Unterschiede, die Intelligenz der Liebe erkennt die Einheit in der Vielfalt.


27. Wertschätzung und Würdigung

Aus Toleranz entwickelt sich Wertschätzung. In Wertschätzung dürfen wir das Wesen des anderen erfahren, wir können das Betrachtete in seiner Essenz spüren ohne es durch Urteil oder Projektion zu entstellen. Wir können uns auf das Wunder des Lebens einstellen und so werden erstaunliche Kräfte frei. Doch dies funktioniert nur mit den Augen der Liebe. Nur so können wir ES erfahren – in jedem Menschen, der uns begegnet. Und so lernen wir ohne Unterlass.

Durch die Herzensqualität der Wertschätzung erlangen wir zunehmende Sensitivität. Können die Stimmungen von Menschen und die Ausstrahlung von Orten und Objekten wahrnehmen. Wir bekommen ein Gespür für das Feinstoffliche. Wir lernen, Verbindung mit dieser Kraft aufzunehmen und können uns mit ihrer Hilfe reinigen, harmonisieren und schützen. Schließlich entdecken wir den Heiler in uns.

Wertschätzung bedeutet, Trennendes und Gegensätzliches zugunsten etwas Höherem zu überwinden. Sie ist ein Zeichen von Transformation und Meisterschaft. Wir erkennen uns als Teil des Ganzen und zugleich das Ganze in unserem Herzen. Somit würdigen wir uns durch uneingeschränkte Wertschätzung selbst und erlangen einen inneren Reichtum, der sich durch keinerlei äußeren Besitz aufwiegen lässt. Eine Quelle unerschöpflicher Energie entsteht in unserem Herzen, ein Leuchten durchdringt, belebt und heilt alles, womit wir in Berührung kommen.


28. Humor

Mit Humor können wir die Unvollkommenheit der Existenz mit einem Lächeln umarmen, der „Ernst des Lebens“ wird durchbrochen. Humor gründet sich auf dem Wissen, dass alles sich im ständigen Wandel befindet. Er geht mit Wertschätzung einher, das herz öffnet sich für den reinen Moment, in dem sich nichts als Wahrheit, Liebe und Freude existieren – die Kraftquelle spiritueller Energie.

Das Leben wird zur Lust und zu einer Bühne, auf der sich die göttliche Komödie abspielt. Anstrengung verwandelt sich in Leichtigkeit, Stress in Gelassenheit, das Sein wird spielerisch und man nimmt sich selbst nicht mehr allzu wichtig. Gut und böse, hübsch und hässlich, all diese Charakterisierungen, die uns einst Struktur gaben entfalle und machen einer liebvollen Weisheit Platz.

Bewerten ist kein Urteil mehr, sondern die Möglichkeit, den Wert einer Situation zu erkennen.

Ein humorvoller Mensch sieht den göttlichen Funken in jedem einzelnen Wesen. Es ist dieser Funke, mit dem er kommuniziert, während er den Schwächen keine Energie schenkt. Nie würde er sich mit erhobenen Zeigefinger zum Richter Gottes auf Erden aufspielen, noch kennt er Weltverbesserungswahn, Selbstgerechtigkeit, Scheinheiligkeit oder Hochmut.

In einer solchen Atmosphäre erleuchteten Humors treten die Stärken aller Beteiligten hervor, Kreativität breitet sich aus, neue und bisher ungeahnte Möglichkeiten tun sich auf.

Lachen hängt mit Humor zusammen, es ist der Ausdruck eines weit geöffneten Herzens. Es stärkt die körperlichen Selbstheilungskräfte, wirkt emotional und mental entspannend, fördert Glück und Erfolg. Wer lacht, kann nicht gleichzeitig aggressiv sein.


29. Friede und Friedfertigkeit

Der erste und wichtigste Friede ist der ist der Seele des Menschen, wenn er seine Harmonie mit dem Universum und seine Verwandtschaft mit Allem erkennt. Wenn er weiß, dass im Mittelpunkt der Welt das große Geheimnis wohnt und das diese Mitte überall ist und zugleich in jedem von uns und alle anderen lediglich Spiegelungen sind. Ohne diesen inneren Frieden sind weitere Friedenszustände nicht möglich, nämlich der zwischen den Einzelnen und zwischen den Völkern.

Herzensqualitäten dienen zuerst der Vervollkommnung des Individuums, dann entfalten sie ihre heilende Wirkkraft in die direkte Umgebung und schließlich bewirken sie eine globale Transformation.

Darum sollten wir nie aufgeben an Vollkommenheit und Ganzheit zu glauben, auch wenn uns alte Denkmuster und Gewohnheiten überfallen. Jede Form von Trennung, die wir durch Liebe überwinden kann unvorhergesehene Auswirkungen haben – jedes Lächeln, das wir einem Unbekannten schenken, ebenso. Jeder einzelne von uns vermag Berge zu versetzen und gemeinsam können wir den Himmel auf Erden holen.

Wenn wir dies wirklich verinnerlichen, können wir die Speerspitze der Evolution sein und ein Feld von Liebe, Glück, Weisheit und Gesundheit erschaffen.


30. Hingabe

Wirkliche Befreiung können wir nur erlangen, wenn das Leben im Dienste einer Sache gelebt wird, die größer ist als wir selbst – der Liebe.

Hingabe ist die Fähigkeit, sich der Liebe zu öffnen und es ihr zu erlauben, sich durch uns in ihrer ganzen Kraft auszudrücken.

Wir sollen uns nicht an andere Menschen, an Ideologien oder an einen fordernden Gott hingeben. Hingabe hat nicht mit Abhängigkeit und Unterordnung zu tun. Wir müssen auch nirgendwo hingehen – Liebe ist immer im hier und jetzt präsent, in uns selbst und in allem, was uns begegnet.

Hingabe mag als eine schwere Aufgabe erscheinen, doch wer den Weg der Herzensqualitäten bis hierher gegangen ist, für den ist Hingabe der nächste und folgenrichtige Schritt. Nicht mehr das Getrennte Ich, sondern das Gefühl der Verbundenheit mit allem Seienden steht im Mittelpunkt. Und so geschieht etwas Wundersames: Wir werden eins mit der Quelle, mit der Lebensenergie, mit der Liebe und somit mit Gott. Somit brauchen wir Gott nicht zu suchen, sondern ihn nur in uns entdecken. Dort wartet „Er“ geduldig, bis wir uns bedingungslos an die Liebe hingeben. Und in diesem Augenblick echter Hingabe gibt sich „Gott“ an uns hin. Konkret heißt das, das wir unsere Schöpferkraft entdecken und eine paradiesische Wirklichkeit erschaffen können. Gott – die Lebenskraft – will benutzt werden.


31. Bedingungslosigkeit

Die höchste Form der Liebe ist die allumfassende Liebe. Ihr Kennzeichen ist Bedingungslosigkeit und wir finden sie durch Hingabe.

Bedingungslose Liebe hat keine Absichten, stellt keine Erwartungen und macht keine Geschäfte. Sie kritisiert nicht und beklagt sich nicht. Sie ist unspektakulär und will nicht beeindrucken. Aber sie verzaubert jeden Augenblick, so wie ein Lächeln ein Gesicht verzaubert.

Wenn wir von bedingungsloser Liebe erfüllt sind, vollführt die Liebe einen Quantensprung mit uns und wir lieben alle anderen, so wie sie sind. Auch die subtilsten Formen der Trennung werden überwunden. In diesem Zustand befinden wir uns anhand der inneren Führung, unseres Inneren Wesens, und können ihr im vollständigen Vertrauen folgen.

Im Zustand der Bedingungslosigkeit lieben wir um der Liebe willen. Wir verstricken uns nicht in die Dramen anderer, begehren nicht, neiden nicht, hassen nicht, kennen nichts Negatives. Wir betrachten die Welt mit den Augen des Beobachters und erlangen eine neue Art von Objektivität, weil wir nichts persönlich nehmen.

Wir durchschauen alle Fassaden, Mythen und Dogmen ohne die überheblich Arroganz desjenigen, der meint, alles „geschnallt“ zu haben und dennoch gar nichts begriffen hat.

Wenn Gefühle der Rechthaberei, der Feindseligkeit oder des Hasses auf uns zukommen, betrachten wir diese mit dem ungetrübten Blick des Zeugen und atmen durch sie hindurch in das unendliche Feld der Liebe. Das heißt keineswegs, uns alles gefallen zu lassen oder zu allem ja zu sagen. Es heißt, nichts persönlich zu nehmen, sich keinen Projektionen auszusetzen und dabei durchaus nötige Handlungen vornehme zu können.

Ein souveränes Herz kann von keinem Urteil angegriffen werden.


32. Freiheit

Liebe und Freiheit gehören zusammen. Je mehr wir uns mit allem verbinden, desto freier werden wir und je freier wir werden, desto leichter fällt es uns, zu lieben. Freiheit und Liebe sind die zwei Flügel der Erleuchtung.

Geistige Freiheit bedeutet, frei zu sein von der Illusion der Trennung. Der geistige Wesensgrund der Freiheit ist nicht-dualistisch, er ist das Alles durchdringende, reines Sein, das sich seiner selbst bewusst ist. Diesen Zustand kann erfahren, wem es gelingt, seine Gedanken zum Stillstand zu bringen. In diesem Zustand erlebt er die absolute Freiheit. Eine grenzenlose Weite, die er selbst ist. Doch dieses mystische Erleben ist nur eine Gipfelerfahrung und von kurzer Dauer – von einem kurzen Flash bis zu mehreren Stunden. Die „reale“ Welt ist dual und in ihr benötigen wir den Intellekt als wichtigste Orientierungshilfe. Was wir aus der Gipfelerfahrung mitnehmen ist die Loslösung von der ausschließlichen Identifikation mit dem mentalen Ich und dies ermöglich den Zugang zu einem Leben mit viel mehr Möglichkeiten. Wurden wir vorher wie eine Marionette von unseren eigenen unbewussten Schöpfungen hin und her getrieben und von unseren selbst erschaffenen Dämonen gequält, werden wir jetzt zu deren Meister. Wir erkennen, wie ES funktioniert und erlangen schöpferische Freiheit. Diese Freiheit bleibt der Liebe auf immer verpflichtet, denn sie wird aus ihr heraus geboren.

Erleuchtung als ein ständiges Schweben in höheren Sphären ist eine Klischeevorstellung vieler Wahrheitssucher. Außerdem wäre dies ja eine neue Form der Trennung. Und wir müssten uns von Intellekt und Emotion abschneiden. Daraus resultiert, dass es keinen Grund gibt, die anderen Bewusstseinsebenen im Vergleich zum Einheitserleben geringer zu schätzen. In einer integralen Spiritualität sind alle ebenen gleichberechtigt. Es geht nicht darum, „den Verstand zu überwinden“, sondern dem Denken den richtigen Platz zuzuweisen. Es geht nicht darum, nur noch aus seinen Emotionen heraus zu leben, sondern Verstand, Gefühl und Intuition zu verbinden. Einem freien Menschen stehen alle Bewusstseinsebenen offen.


33. Dankbarkeit

Im Zustand von Dankbarkeit sind wir ohne Bewertung und Beurteilung. Wir sind reine Wertschätzung. Der Strom der Liebe durchdringt unser kleines Ich.

Dankbarkeit ist die höchste Kunst des Empfangens, unter Anerkennung der Tatsache, das wir jederzeit, überall und immer empfangen. Dankbarkeit lässt sich üben. Wir können für Menschen, Situationen und Dinge dankbar sein, bei denen uns die Dankbarkeit leicht fällt. Als nächstes können wir das Positive in zwiespältigen Angelegenheiten betrachten und auch dafür dankbar sein. Später können wir für die kleinen und großen Miseren unseres Lebens dankbar werden und schließlich für die Missstände, Ungerechtigkeiten, Nöte und Leiden der Welt. Wer weiß, wozu sie gut sind. Vielleicht stellen gerade sie das Sprungbrett zur Befreiung dar. Und letztlich ist alles, was ist aus dem EINEN heraus entstanden.

Wenn wir frei sind von falschen Selbstbildern, wenn wir uns selbst, den Mitmenschen und dem Leben gegenüber liebevoll verhalten, wenn wir im Innersten Danke sagen können, dann werden wir empfangen. Und erst dann beginnen wir zu verströmen.

Dankbarkeit öffnet uns die Augen für den Reichtum und die Schönheit der Welt. Du musst nicht erst HABEN, um dankbar sein zu können. Es verhält sich genau umgekehrt. Die Dankbarkeit macht dich bereit, zu empfangen.


Das Buch „Herzensqualitäten: Die Intelligenz der Liebe“ von Christina Kessler hat mich zu diesem Artikel angeregt.
www.amazon.de/Herzensqualit%C3%A4ten-Intelligenz-Liebe-Christina-Kessler/dp/3778791532

Der „KörperGeistSchalter“: „Probleme“ intuitiv lösen und der Umgang mit „negativen“ Gefühlen

Was machst du, wenn du ein „Problem“ hast? Dies kann ein ganz persönliches Problem, ein berufliches, ein Beziehungs- oder sonst irgendein Problem sein. Du denkst nach, analysierst, grübelst und kommst zu keinem befriedigen Ergebnis. Was dann bleibt, ist ein „negatives“ Gefühl.

Unsere Umwelt wird immer komplexer. Wir können nicht mehr alle Informationen, alles Wissen, das wir zur Lösung eines Problems brauchen, mit unserem Verstand erfassen und verarbeiten. Und wir können ein Problem nicht mit den gleichen Denkmethoden lösen, mit denen wir es geschaffen haben. Wir brauchen zur Bewältigung der zunehmenden Komplexität neue Methoden.

In Wachstumsprozessen und auch sonst im Alltag beschäftigen wir uns oft mit unseren „negativen“ Gefühlen, mit dem, was uns runterzieht. Manche Methoden raten gar an, diese intensiv zu erleben. Dabei besteht die Gefahr, in ihnen zu versinken. Dann sagen wir uns Sätze wie „So ist das eben. So bin ich. Damit muss ich leben.“ Diese inneren Sätze sind pessimistisch und verhindern eine positive Lösung.

Ich habe „negativ“ bewusst in Anführungszeichen gesetzt, denn Gefühle sind ein inneres Leitsystem. Und dies sagt uns in jedem Moment, ob wir mit dem, was wir gerade denken, sagen oder tun in Übereinstimmung mit unserem Inneren Wesenskern sind. Dennoch können wir sie nicht einfach ausschalten, den sie weisen uns auf etwas hin, mit dem wir uns beschäftigen müssen.

Irgendein Thema macht uns zu schaffen, wir erleben ein „schlechtes“ Gefühl und geben dem ein Etikett wie „Ich bin wütend, traurig, leer“ oder was auch immer. Doch Gefühle und Situationen sind immer komplexer Natur und das wahrgenommene schlechte Gefühl ist nur EIN Teil des gesamten Situationskomplexes. Wir reduzieren also die Gesamtsituation auf das gerade erlebte schlechte Gefühl und geben ihr ein Etikett, machen quasi aus einem komplexen Prozess ein „Ding“. Doch menschliche Erfahrungen bestehen nicht aus Inhalten, die eine statische Form haben.

Gefühle sind manchmal unklar und schwer zu definieren. Das liegt in ihrer Natur. Machen wir zu schnell „klare“ Gefühle daraus, standardisieren wir sie, bewegen uns in Klischees, was unserem inneren Erleben nicht gerecht wird.

Unter den verschiedenen Methoden des Umgangs mit den eigenen Gefühlen gibt es zwei Extreme, die beide kaum zu einer Lösung führen. Das eine ist die strikte Selbstbeherrschung, das Bemühen, den Geist über den Körper dominieren zu lassen, der Wille, sich niemals gehen zu lassen. Das andere Extrem besteht darin, Gefühle niemals kontrollieren oder lenken zu wollen, also ob völlige Hingabe an seine Gefühle das einzig Natürliche wäre.
In den letzten 30 Jahren fand eine große Entwicklung statt, in der mehr und mehr Menschen ihre Gefühle entdeckten. Zahlreiche Methoden und Bewegungen haben sich damit beschäftigt und das Pendel ist dabei oft stark in die zweite Richtung ausgeschlagen. Doch was ist, wenn man tief in seinen Gefühlen ist? Menschen spüren dann zwar ihre Gefühle, doch diese ändern sich nicht. Menschen werden mit ihren Problemen konfrontiert und durchleben diese immer wieder, ohne positive Lösungskräfte zu finden. So bleibt, abgesehen von einer kurzen intensiven Erfahrung, alles beim alten.

Ein anderer Weg ist, Probleme rein intellektuell zu analysieren. Wir können die Vielschichtigkeit einer Situation aber nicht ausschließlich intellektuell wahrnehmen. Außerdem sind solche (Selbst)gespräche oft mit Selbstvorwürfen, Klischees und viel Geschwätz verbunden. Dies führt zu nichts und zudem spalten wir uns dabei in zwei Personen auf – einer belehrenden und einer „In the Box“. Viele machen dabei auch noch den Fehler, ihr Innenleben wie ein sadistischer Gefängniswärter zu behandeln. Besser ist es, freundlich zu fragen, sich selbst zu respektieren und auf das zu horchen, was aus dem Inneren kommt.

Was ist das Ergebnis solcher Vorgehensweisen? Manche Menschen sagen „So bin ich eben“, doch das bedeutet die Unlösbarkeit einer Situation. Und keine Situation ist statisch und unveränderbar. Menschen sind in ständiger Veränderung begriffen.

Der nächste häufige Fehler ist es, anzunehmen dass wenn wir ein „Problem“ haben, wir nicht gleichzeitig in Freude leben können. Wir werden eins mit unserem Problem und meinen, niedergeschlagen sein zu müssen, bis es gelöst ist. Eine Stimme in uns sagt, wenn wir nun in Freude wären, würden wir vor dem Problem davonlaufen. Und überhaupt, was würden die anderen von uns denken, die wissen, dass wir ein Problem haben? Wir fühlen uns schlecht und empfinden diesen Zustand als normal – schließlich fühlen andere sich ja auch schlecht. Doch das ist alles Unfug.

Hintergrund ist das in unserer Kultur so verbreitete Entweder-Oder-Denken. Wir glauben, wir hätten nur die Wahl entweder davonzulaufen oder uns schlecht zu fühlen. Doch es gibt eine dritte Möglichkeit: Wir können uns vor unseren Problemen distanzieren und sie dabei im Blick behalten. Nichts verpflichtet uns, zu einem Denkmal unsere Probleme zu werden.


Der „Körpergeistschalter“

Was können wir tun? Nun, unser Unterbewusstsein ist viel klüger als unser kleiner Verstand, es beherbergt das Wissen unseres Inneren Leitsystems, das bekanntlich durch Gefühle mit uns kommuniziert.

Es geht in dem folgenden Prozess, den ich den „KörperGeistSchalter“ nenne, darum, alles zu fühlen, was mit einer Situation verbunden ist, ohne es sofort in Worte zu fassen. Worte sind Hüllen und reduzieren inneres Erleben. Wir nehmen uns so die Chance, komplexes inneres Erleben wahrzunehmen. Es geht darum, aus dem gefühlten Erleben etwas Größeres wachsen zu lassen, wovon die Emotion nur EIN Teil ist. Wir suchen nach der „Crux“ einer Situation.

Konkret:

1. Zunächst „stimme“ dich auf ein (!) ausgewähltes Problem ein. Fange zum üben bitte mit einem eher leichten Problem an. Schaffe ein wenig Distanz zu ihm, z.B. indem du es in Stichworten auf einen Zettel schreibst und diesen etwas von dir entfernt hinlegst. So schaffst du Raum für dich selbst und nimmst wahr, dass du zwar dieses Problem hast, es aber nicht „bist“. Dies löst die Identifikation mit dem Problem. Dabei versetze dich mit einer für dich passenden Methode in einen entspannten Zustand. Achte auf dein Inneres, vor allem auf die Magenregion. Wahrscheinlich entsteht ein Gefühl zu dieser Situation. Es kann sein, dass du bei den ersten Malen kein oder nur ein sehr schwaches Gefühl verspürst. Übe und haben Geduld.

2. Wenn du ein Gefühl wahrnimmst, versuche die Situation als Ganzes zu fühlen ohne das Gefühl zu schnell in Worte zu verpacken. Du kannst nicht an alle Aspekte, die eine Situation hat, DENKEN. Du kannst sie aber alle gleichzeitig FÜHLEN, denn, wie schon erwähnt, unser Unterbewusstsein weiß viel mehr darüber. Achte darauf, welches Gefühl das Problem in seiner Gesamtheit in dir auslöst.
Eine Reihen von Gedanken werden dich überkommen: Analytische Theorien, Selbstvorwürfe, Klischees und viel Geschwätz. Weise alle analytischen Versuche deines Verstandes klar zurück. Es geht nur darum, wie sich das ganze Problem anfühlt, wirklich ALLES zu fühlen, was mit einer Situation verbunden ist. Schweige eine Weile, damit du zum darunter liegenden „Gesamtgefühl“ vordringen kannst. Dieses „Gesamtgefühl“ ist das umfassende, unklare Gefühl, das das ganze Problem in dir auslöst. Es ist vage und verschwommen.
Dieses Gesamtgefühl verkörpert die Situation und die dem Unterbewusstsein bewusste Lösung. Es ist ungefähr so, als wenn du etwas sagen wolltest und genau weißt (fühlst!), was du meinst, dir aber die richtigen Worte fehlen.

Dieses „Gesamtgefühl“ ist IMMER wohltuend. Wenn du also ein Gefühl wahrnimmst, das dich schmerzt, war es das noch nicht. Schick es weg. Es war ein als Gefühl verkleideter Gedanke. Nimmst du ein wohltuendes Gefühl wahr, dann hast du es.

3. Nun lasse ein Wort, einen Satz oder ein Bild aus diesem Gesamtgefühl entstehen. Es steht für die „Crux“ der Situation. Vielleicht ist es ein Eigenschaftswort. Vielleicht findest du im Moment auch noch kein passendes Wort, keinen Satz oder kein Bild dazu. Dann habe Geduld. Möglicherweise hat sich das ursprüngliche Problem auf subtile Weise verändert. Auch dies spürst du körperlich durch einen „Body-Shift“. Es ist ein Signal, dass du das passende Wort, den passenden Satz oder das passende Bild gefunden hast. Du kannst offene Fragen stellen, um diesen Prozess zu unterstützen. Je nach Art der Fragestellung können Gefühle auf eine bestimmte Frage reagieren oder auch nicht.

Daher experimentiere mit verschiedenen Fragestellungen:

„Was ist wirklich?“ Diese Frage kann zu unspezifisch sein.
„Was ist die Crux davon?“
„Was ist das Schlimmste daran?“
„Was beunruhigt mich am meisten?“
„Was ist der zentrale Punkt davon?“
„Was muss für mich damit geschehen?“ Dies ist schon eine zukunftsgerichtete Frage.
„Was wäre nötig, damit ich mich besser fühle?“ Ebenfalls eine zukunftsgerichtete Frage.

Dem Body-Shift auf die Sprünge helfen

Eine andere Methode ist, dich zu fragen, wie das Gefühl wäre, wenn das Problem völlig gelöst wäre. Warte einige Sekunden, um den Shift zu spüren. Du kannst den Körper den Shift äußerlich erleben lassen, indem du dich z.B. aufrecht hinsetzt. So lässt du den Körper ahnen, wie es wäre, wenn er sich ganz in Ordnung fühlte. Halte dieses Wohlgefühl fest, wenn du es erreicht hast und sage dir selbst: „So kann ich mich immer fühlen.“ Dann warte ab. Vielleicht sagt ETWAS zu dir: „Nein, so kannst du dich nicht immer fühlen.“ Dann frage dieses ETWAS, was es ist. Gehe Schritt für Schritt weiter, rede dir ein, alles sei gelöst, bis ein neuer Einwand kommt. Halte dabei immer an deinem guten Gefühl fest. Mache es zu einem Gefühl, zu dem du immer wieder zurückkehren kannst. Wenn du die Lösung – das Zielgefühl – kennst, kannst du dich fragen, was dir im Wege steht. So findest du Lösungsmöglichkeiten, die vom Problem her betrachtet nicht gefunden hättest.

Analysiere und interpretiere deine Probleme nicht. Das kann dich von einem Shift abhalten. Viele glauben, alles über ihre Probleme zu wissen und versuchen, sich in eine bestimmte Richtung zu drängen. Doch unser Unterbewusstsein weiß immer viel mehr. Sobald du innere Sätze wie: „Es muss ... sein“ hörst, bist du auf dem falschen Weg. Du tust, was du immer schon getan hast – dich selbst belehren. Bewahre besser eine fragende innere Haltung.

4. Wenn du dir sicher bist, dass dein Wort/Satz/Bild zu der Situation passt, frage weiter: „Woran liegt es, dass dieses Problem in mir dieses bestimmte Gefühl hervorruft? Was ist es an diesem Problem, dass mich so ... macht? Was ist das schlimme an diesem Gefühl? Was braucht es, damit es besser wird? Was sollte geschehen? Was wäre es für ein Gefühl, wenn alles in Ordnung wäre? Was steht dem im Weg?“ Achte darauf, dass du den felt sense wieder frisch und lebendig spürst und nicht ins analysieren abgleitest. Frage weiter: „Was ist mit diesem Gefühl?“
Antworte nicht selbst, er wären eh nur alte Informationen aus deinem Kopf, sondern warte, dass sich das Gefühl regt und dir eine Antwort gibt. Wenn du eine schnelle Antwort erhältst, ohne dass ein „Shift“, ein körperliches Gefühl der Entspannung und Erleichterung im Gesamtgefühl eintritt, lasse die Antwort vorübergehen.

5. Empfange alles, was mit einem Shift kommt, in einer entgegenkommenden Haltung. Lasse es eine Weile auf dich wirken. Es werden weitere Shifts kommen. Sei dankbar, dass dein Unterbewusstsein durch deinen Körper zu dir gesprochen hat.
Du musst die Antworten nicht glauben oder diskutieren, sondern nur annehmen. Widme jedem kleinen Shift eine volle Minute.
Es kann sein, dass ein Shift viel später kommt, vielleicht am nächsten Morgen unter der dusche oder wenn du die Zeitung aufschlägst und ein bestimmter Artikel dir ins Auge springt. Bleibe einfach für Antworten offen.

Die Schritte 3, 4 und 5 können ohne Übergänge oder auch parallel stattfinden. Insgesamt reichen für den Prozess 30 Minuten. Wenn du etwas geübt bist, kannst du es jederzeit mal zwischendurch machen, auch beim Warten auf den Zug.

Der Unterschied zu anderen Methoden, die mit Emotionen arbeiten

Der „KörperGeistSchalter“ betrachtet Emotionen als EIN Teil einer komplexen Gesamtsituation. Er schafft eine innere Distanz zu der Emotion und dem damit zusammenhängenden Problem und nutzt die Weisheit des Unterbewusstseins. So können Lösungen gefunden werden, die weder durch intellektuelles Analysieren noch durch puren „Baden“ in der Emotion entstehen würden.


Zur Erinnerung: Übe diese Methode zunächst mit ein paar leichten Alltagsproblemchen.

Donnerstag, 24. September 2009

Wie Gefühle unsere Realität erschaffen - Das Innere Leitsystem entwickeln

Gefühle erschaffen unsere Realität – das Innere Leitsystem entwickeln

Das Innere Leitsystem ist eine wunderbare Sache. In einer Zeit äußerer Reizüberflutung, wo ständig Informationen, Meinungen und Eindrücke aller Art auf uns einprasseln, ist es von besonderer Wichtigkeit, ein Leitsystem in sich zu haben, was dir ständig mitteilt, was gerade gut für dich ist und was nicht. Jeder hat dieses System in sich, es gehört zu unserer „Serienausstattung“ ist jedoch manchmal etwas verkümmert, wenn es jahrelang nicht benutzt wurde.


Es gibt zu diesem Thema ein wunderbares neues Buch von Esther und Jerry Hicks (Autoren von „The Law of Attraction“). Ich fasse das Wichtigste davon in diesem Artikel zusammen.



Hat (dein) Leben einen Sinn? Leben hat tatsächlich einen Sinn, nämlich immer mehr Freude zu empfinden. Erfolg im Leben kannst du daran messen, wie viel Freude du erlebst.

Freiheit ist eine wichtige Lebensgrundlage, um Freude empfinden zu können. Du hast die Freiheit, deine Gedanken selbst zu wählen. So bist du konstruiert. Wenn du Gedanken wählst, mit denen du dich gut fühlst, erfüllst du deine Lebensbestimmung und leistest einen Beitrag zur Evolution.

Deine Lebenserfahrungen und deine Glaubenssätze sind das Ergebnis der wiederholten Gedanken, die du in deinem bisherigen Leben gehabt hast. Glaubenssätze sind etwas, was du meist von anderen übernommen hast, und die haben sie ebenfalls von anderen übernommen. Ungeprüft. Sie haben nichts mit der „Realität“ zu tun.

Wenn du deine Lebenserfahrungen ändern möchtest, kannst du dein Denken verändern und nur Gedanken wählen, die zu positiven und freudigen Erfahrungen führen. Wie geht das? Nun, indem du dich von deinen Gefühlen, die dein Inneres Leitsystem bilden, führen lässt.


Die Macht der Gefühle

Wie kannst du deine Gefühle wirklich wahrnehmen, richtig deuten und die Führung, die sie dir bieten, nutzen?

Dazu erkläre ich dir zunächst einen größeren Zusammenhang: Du lebst Gewisserweise auf zwei Ebenen. Zum einen auf der physischen Ebene. Du hast einen Körper, einen Verstand und lebst in dieser Welt. Zugleich existiert eine nicht-physische Ebene. Das ist die Ebene der Seele. Du kannst es auch anders nennen: Du hast ein Inneres Wesen oder einen Inneren Weisen, der parallel mit dir lebt. Die Schwingungen beider Perspektiven sind ständig in dir aktiv.

Auf der physischen Ebene richtest du deine Aufmerksamkeit auf verschiedene Dinge, machst Pläne, triffst Entscheidungen. Damit aktivierst du Schwingungsfrequenzen in dir, Gefühle genannt. Dies sind Reaktionen deines Inneren Wesens auf das, worauf du gerade deine Aufmerksamkeit richtest. Kommt ein gutes Gefühl, so bedeutet das, dass dein Inneres Wesen mit dem übereinstimmt, was du gerade denkst, sagst oder tust. Kommt ein schlechtes Gefühl, ist es anderer Ansicht. Hast du z.B. vergessen, etwas zu erledigen und schimpfst dich selbst aus, dann hast du ein schlechtes Gefühl. Das bedeutet, dass deine Meinung über dich von der deines Inneren Wesens abweicht. Wenn du dich für etwas lobst, hast du ein gutes Gefühl, du bist auf gleicher Wellenlänge mit deinem Inneren Wesen.

Wenn du eine andere Person beschimpfst oder kritisierst, hast du ein schlechtes Gefühl. Verwechsle das „Recht-Haben-Gefühl des Verstandes, das dabei aufkommen kann, nicht mit einem guten Gefühl. Das gute Gefühl kannst du nur in der Magengrube, im Bereich des Solar-Plexus wahrnehmen. Also, dein Inneres Wesen ist bezüglich dieser Person anderer Meinung und möchte eh nicht, dass du andere beschimpfst oder kritisierst.

Dein Inneres Wesen ist somit dein Inneres Leitsystem. Es zeigt dir von Augenblick zu Augenblick an, ob du mit dem, was du gerade denkst, sagst oder tust noch auf dem richtigen Weg bist. Und dein Inneres Wesen hat eine weitaus größere Perspektive als dein Verstand, mit dem du sonst immer alles regeln willst. Dieses Innere Wesen lebt und denkt parallel mit dir und kommuniziert mit dir in Form von Gefühlen – jederzeit, wenn du offen dafür bist.

Warum bist du auf dieser Welt? Nun, für mich stellt sich das so da, dass wir alle Teil der Evolution sind und diese Welt weiterentwickeln. Wir erleben die Welt aus einer persönlichen Perspektive und entdecken immer neue Vorlieben, Wünsche und Verbesserungsmöglichkeiten um aus dieser Welt einen noch schöneren Platz zu machen.

Du machst im Leben eigene Erfahrungen und beobachtest die Erfahrungen anderer. Manchmal siehst du Dinge, die du nicht möchtest. Daran erkennst, was du WIRKLICH WILLST. Oft genau das Gegenteil von dem, was du siehst. Im Grunde ist es so, dass dein Inneres Wesen, das nur durch dich handeln kann, dir mitteilt, was es an dieser Stelle lieber hätte. Und nun kommt ein ganz entscheidender Punkt: Jedes Mal, wenn dein Inneres Wesen dich auf so eine Verbesserungsidee gebracht hat, hast du die Wahl, ob du in Harmonie zu diesen neuen Ideen gehst oder dich ihnen widersetzt, also inneren Widerstand aufbaust. Und von dieser Wahl hängt es ab, ob du ein Leben in Freunde oder in Elend führst und ob du dir erlaubst, du selbst zu sein, oder eben nicht. Mit du selbst meine ich dein Inneres Wesen, der, der du wirklich bist. Wenn du in Harmonie zu den neuen Ideen gehst, kannst du davon ausgehen, dass dein Inneres Wesen dich kräftig unterstützen wird. Es ist bereits in „Schwingungsharmonie“ zur Erfüllung deiner Wünsche gegangen und lädt dich ein, ihm zu folgen. Du spürst diesen Ruf als Begeisterung und Leidenschaft.

Du entdeckst jeden Tag neue Wünsche. Jedes Erlebnis, jede Begegnung mit anderen Menschen wird neuen Wünsche in dir wecken, und wenn es nur ganz kleine sind. Wenn es dir an Geld oder Gesundheit mangelt, wünschst du, dass dieser Mangel beseitigt wird. Du strebst nach kontinuierlicher Verbesserung. Dein Inneres Wesen ist bestrebt, dies alles für dich zu manifestieren.

Die entscheidende Frage ist: Bist du offen für diese neue Version deines Selbst? Du kannst es an deinen Gefühlen ablesen. Je besser du dich fühlst, desto offener ist dein Kanal zu deinem Inneren Wesen. Je schlechter du dich fühlst, desto mehr sperrst du dich gegen diese Verbindung und blockierst den Energiefluss. Du leistest inneren Widerstand.


Du bist ein Schwingungswesen

Wir wissen schon lange, dass die materielle Welt um uns herum inklusive unserer Körper nichts als schwingende Energie ist. Diese Schwingungen nehmen wir mit unseren physischen Sinnen wahr.
Neben unseren fünf physischen Sinnen gibt es noch einen weiteren Sinn – den Gefühlssinn. Dieser Sinn funktioniert von Geburt an. Als Kind brauchtest du kein Training, um deine Emotionen zu fühlen.
Gefühle spielen in unser aller Leben eine große Rolle. Doch nur die wenigsten Menschen wissen, wie mächtig und wertvoll Gefühle sind und wie sie diese auf sinnvolle Weise nutzen können. In diesem Artikel geht es darum, warum es sie eigentlich gibt, was sie bedeuten und wie du sie nutzen kannst.


Gefühle sind zuverlässige Indikatoren

Wenn deine derzeitige Lebenssituation in dir ein Gefühl des Mangels weckt, sei es an Geld, Zeit, Gesundheit, Freunde..., dann entstehen daraus Wünsche, du weißt meist ziemlich genau, was du dir wünschst. Wärst du dir über deine Natur im Klaren, so wie dein Inneres Wesen, könntest du deine ungeteilte Aufmerksamkeit deinen Wünschen und neuen Ideen zuwenden. Du würdest eine intensive Lebenslust und Begeisterung verspüren, du wärst in Einklang mit deinem Inneren Wesen. Baust du hingegen Widerstand auf, fühlst du dich schlecht.

Fühlst du dich unerfüllt, unzulänglich und unzufrieden, bedeutet das, dass du innerlich noch nicht offen dafür bist, dich dem Strom der Evolution anzuvertrauen. Du hältst nicht Schritt mit deiner eigenen Entwicklung. Wenn das Leben Wünsche in dir weckt, deren Erfüllung du dir nicht zugestehst, baust du inneren Widerstand auf und fühlst dich ziemlich unwohl. Das ist der Grund, warum manche Menschen mit zunehmendem Alter immer griesgrämiger werden. Sie gestehen sich nie die Erfüllung ihrer Wünsche zu, haben über Jahrzehnte hinweg eine negative Geisteshaltung, bauen inneren Widerstand auf und verweigern sich dem Fluss des Lebens. Kein Wunder, dass dann neben notorischer Griesgrämigkeit auch noch Krankheiten entstehen. Sie sind der Ausdruck der inneren Disharmonie.

Ein anderer Weg zu garantierter Griesgrämigkeit ist, über Dinge zu reden, die dich ärgern, dich über das aufzuregen, was andere tun. Und je länger du auf der Welt bist, desto mehr solcher Dinge wirst du finden. Wenn du mit einem „kritischen Bewusstsein“ groß geworden und sozialisiert worden bist, gar ein „kritischer Intellektueller“ warst oder bist – eine Zeitlang war das in bestimmten Kreisen „in“ – wird es dir besonders leicht fallen, viele solcher Dinge zu finden. Das Verlockende daran ist, dass du hiefür sofort Gleichgesinnte findest, während du nach Leuten, mit denen du dich über Positives austauschen kannst, manchmal etwas länger suchen musst. In Jammer- und Klagezirkeln passiert folgendes: Jemand äußert Missfallen über etwas. Die Gesprächspartner stimmen zu, was die Negativität verstärkt. Oder sie sind anderer Meinung, was dich verleitet, noch hartnäckiger auf deinen Klage-Gedanken zu bestehen. Über solche negativen Dinge zu reden bedeutet inneren Widerstand aufzubauen gegenüber dem, was ist. Die Folgen dürften dir mittlerweile klar geworden sein.

Die gute Nachricht ist: du kannst dein Kanu jederzeit wenden und dich dem Fluss des Lebens anvertrauen

In jedem Augenblick deines Lebens zeigen dir deine Gefühle an, wie du in Schwingungsharmonie mit deinem Inneren Wesen bist, ob deine Gedanken sich in Harmonie mit ihm befinden. Darum ist es so wichtig, auf seine Gefühle zu achten. Nur so können wir mit den Entwicklungsmöglichkeiten, die das Leben uns bietet, Schritt halten. Nur dann kann dein Leben so schön werden, wie es eigentlich gedacht ist.

Niemand wird bestreiten, dass man sich besser fühlt, wenn man etwas bekommt, was man sich gewünscht hat. Aber es gibt dabei einen ganz wichtigen, meist übersehenen Aspekt: Es handelt sich dabei um einen geistigen Prozess, nicht um physische Aktivität. Es geht darum, dass du deine Gedanken in Schwingungsharmonie bringst. Es geht nicht darum, durch physisches Handeln Resultate herbeizuführen. Konkret: Wünschst du dir mehr Geld, geht es JETZT nicht darum, dir einen neuen Job zu suchen oder dir durch andere äußere Maßnahmen mehr Geld zu verschaffen.

Wenn du deine Wünsche leben möchtest, musst du damit beginnen, deine gedanklichen Energie zu harmonisieren. Richt deine Aufmerksamkeit auf das Gewünschte und konzentriere dich NICHT auf die Zustände, die den Wunsch verursacht haben. Dies ist sicher der schwerste Teil dabei.
Wenn du dich auf das fokussierst, was du dir wünschst, wirst du früher oder später Handlungsimpulse verspüren. Verlasse dich da ganz auf dein Inneres Wesen.

Befindest du dich in Schwingungsharmonie, wir sich jede deiner Handlungen großartig anfühlen und zu Resultaten führen. Ansonsten werden sich deine physischen Handlungen schwierig anfühlen, dir Mühe bereiten und Misserfolge verursachen.


Schwingungsharmonie bringt Erleichterung

Du kannst nur deine eigenen Schwingungen harmonisieren und nicht das Verhalten anderer Leute ändern. Sie werden dir meist ohnehin nicht den Gefallen tun, sich zu ändern.

Angenommen, du möchtest ein "Problem" lösen. Je mehr du darüber nachdenkst, desto schlechter fühlst du dich, dein Glücksgefühl lässt nach, innerer Widerstand baut sich auf. Du hast im Moment weder die Zeit noch das Wissen für die Lösung. Du bist also in Disharmonie zwischen deinen momentanen, auf die Probleme gerichteten Gedanken und deinen Wünschen, für die dein Inneres Wesen sich bereitwillig öffnet. Du bist nicht im Gleichklang und darum kannst du in der Außenwelt nichts tun, um das Problem zu lösen. Alles, was du in einem solchen Zustand tun würdest, würde die Situation nur verschlimmern.

Du musst nun nach einem Weg suchen, wie du dich bezüglich dieses Problems besser fühlen kannst, nach emotionaler Erleichterung streben.


Mit dem Strom oder gegen den Strom paddeln?

Würdest du mit einem Kanu stromaufwärts paddeln? Wohl kaum. Doch genau dies tun viele Menschen in ihrem Lebensfluss. "Ich muss mich hart bemühen", "Das wahr schon immer so", "Wer was erreichen will, muss hart arbeiten", "Wer hart arbeitet, bekommt einen Orden verliehen". All diese Glaubenssätze bestimmen unser Leben und so werden wir immer besser darin, "gegen den Strom zu paddeln". Tatsache ist, dass du nichts von dem, was du dir wünschst, stromaufwärts findest.

Bei jeder Frage, die du stellst, bei jeder Herausforderung fokussiert sich dein inneres Wesen auf die Antwort. Die Lösung liegt immer "stromabwärts", deine Aufgabe ist es nur, dem Fluss des Lebens zu vertrauen und für Hinweise offen zu bleiben. Dein Inneres Wesen wird zum Schwingungsäquivalent deines Wunsches.

Nun kommt das Gesetz der Anziehung zum tragen. Es ist das mächtigste Gesetz im Universum, es managt die Schwingungen von allem, was existiert, egal, ob sichtbar oder unsichtbar, physisch oder nicht-physisch. Dieses Gesetz besagt: Dinge, deren Schwingungsessenz gleichartig ist, ziehen sich gegenseitig an. "Gleich und Gleich gesellt sich gern" sagt die Alltagssprache. Vielleicht hast du auch schon die Erfahrung gemacht, das gewohnheitsmäßige Gedanken Erlebnisse und Situationen anziehen, die perfekt zu diesen Gedanken passen.

Das Gesetz der Anziehung reagiert auf die Schwingungen deiner Wünsche, also auf die Expansion deines Inneren Wesens.

Du wirst dich nun fragen, wie du dich in deiner physischen Form gegenüber deinem Inneren Wesen verhältst? Hältst du schwingungsmäßig mit der Expansion deines Inneren Wesens mit?


Die Schwingungsdisharmonie zwischen dir und deinem Inneren Wesen

Das Gesetz der Anziehung reagiert auf die Schwingung deines expandierenden Inneren Wesens. Du spürst deine Reaktion auf diese Energie, die in Richtung der Erfüllung deiner Wünsche fließen will. Dieses Spüren der Energie nennen wir Gefühle. Sind deine Gedanken im Einklang mit der Schwingung deines Inneren Wesens, spürst du Harmonie in Form von guten Gefühlen. Sind sie nicht im Einklang, spürst du Disharmonie in Form von negativen Gefühlen. Sie zeigen dir deinen inneren Widerstand an.

Deine Gefühle zeigen dir immer an, wie die Schwingungsrelation zwischen deinen Wünschen und deinen gegenwärtigen Gedanken, deiner Überzeugung und deinen Erwartungen ist.

Angenommen, du schämst dich für etwas und hast schlechte Gefühle. Dann zeigen diese Gefühle dir an, dass deine Gedanken sich stark von dem unterscheiden, was dein inneres Wesen von dir denkt.
Du bist also ein Wesen, das über zwei unterschiedliche Perspektiven verfügt, die ständig miteinander im Bezug gesetzt werden. Dein Inneres Wesen ist dir immer etwas voraus, es steht an vorderster Front der Entwicklung und ruft dich ständig, ihm zu folgen. Vielleicht verstehst du nun das Gefühl der Leidenschaft und Begeisterung, das dich immer dann erfasst, wenn du diesem Fluss der Evolution folgst und nach Erfüllung deiner Wünsche strebst. Und dann wird dir auch klar, warum du dich unwohl fühlst, wenn du dich dem Ruf deines Inneren Wesens widersetzt.

Ob es dir nun passt oder nicht: Wenn du Freude erfahren möchtest, bleibt dir nichts anderes übrig, als dich zu öffnen, dem Ruf deines Inneren Wesens zu folgen und dich dem Fluss des Lebens anzuvertrauen.

Wahrscheinlich findest du es erstrebenswert, Gefühle von Begeisterung, Liebe und Freude zu erleben statt Angst, Hass und Wut. Allerdings wird es dir nicht gelingen, vom Gefühl der Angst unmittelbar zum Gefühl der Freude zu springen. Der Schwingungsunterschied zwischen diesen Emotionen ist zu groß. Es genügt, wenn du dich schrittweise in Richtung positiver Gefühle bewegst.

Mache dir klar: ALLES, was du um dich herum wahrnimmst, hat zunächst als Gedankenschwingung existiert, bevor es physische Gestalt annahmen. Auch der Tisch, an dem du gerade sitzt. Jemand muss zunächst die Idee dazu gehabt haben. So kannst du langsam das größere Bild der Schöpfung verstehen. Und so funktioniert auch der Strom DEINES Lebens. Du hast Wünsche an das Leben und dein Inneres Wesen antwortet mit Gefühlen darauf. Das Gesetz der Anziehung reagiert auf jeden deiner Wünsche mit derselben Energie, die Welten erschafft. Vielleicht verstehst du nun, welche gewaltige Kraft dem Lebensstrom innewohnt und warum es für dich sinnvoll ist, dich stromabwärts zu bewegen.

Die meisten Menschen fokussieren sich auf die Entfernung zwischen ihrer augenblicklichen Position und ihrem Ziel. "Was muss ich noch alles tun? Wie viel Geld werde ich noch brauchen?" Wir sind halt sehr handlungsorientiert. Du kannst nun lernen, dich mehr auf die Gedanken zu fokussieren statt auf physische Aktivität, Zeit, Raum und Entfernung.
Doch selbst, wenn du erkannt hast, dass du dich für das Erreichen deiner Ziele stromabwärts bewegen, also dem Fluss des Lebens folgen musst, wirst du dich fragen "Wie kann ich noch schneller stromabwärts reisen? Wie kann ich mich noch besser konzentrieren?" Achtung: Mit dieser Haltung, wenn du glaubst, Widerstände überwinden zu müssen, bewegst du dich automatisch wieder stromaufwärts. Vertraue dem Fluss des Lebens und die Erfüllung deiner Wünsche wird schneller funktionieren als du glaubst.


Das Gesetz der Anziehung

Es gibt drei universelle Gesetze, die leider weitgehend unbekannt sind oder in verwässerter Form verbreitet werden. Das erste Gesetz ist das Gesetz der Anziehung. Es existiert einfach und du kannst und brauchst es ebenso wenig trainieren wie das Gesetz der Schwerkraft. Das Gesetz der Anziehung bringt immer die Dinge zu dir, die zu den von dir ausgestrahlten Schwingungen passen. Das zweite Gesetz ist das Gesetz der bewussten Schöpfung. Wenn du bewusst deine Aufmerksamkeit auf ein gewünschtes Resultat lenkt, kannst du deine Wünsche verwirklichen. Das dritte Gesetz ist das Gesetz des Sichöffnens. Dieses Gesetz musst du immer wieder anwenden, um deine Bestimmung als Schöpfer zu erfüllen. Deine persönliche Macht liegt in der Kenntnis und Anwendung dieses Gesetzes.

Das Gesetz der Anziehung besagt: „Dinge, deren Schwingungsessenz gleichartig ist, ziehen sich gegenseitig an. Das bedeutet konkret: Wenn du das Gefühl hast, dass andere dich nicht wertschätzen, kann das Gesetz der Anziehung dich nicht mit Menschen zusammenbringen, die dich wertschätzen. Wenn du dich wegen deiner finanziellen Situation mutlos fühlst, kann diese Situation sich nicht verbessern. Entmutigung und eine Verbesserung schließen sich gegenseitig aus. Kurz, was dir widerfährt, passt perfekt zu deiner gegenwärtig vorherrschenden Schwingungsfrequenz – und deine Gefühle zeigen dir an, welche Schwingungen du jeweils aussendest.

Viele Menschen, die diesen Mechanismus erkannt und verstanden haben, versuchen nun, ihre Gedanken stärker zu kontrollieren und benutzen dazu eine Vielzahl an Methoden: Affirmationen, Hypnose, Meditation u.a. Das ist oft mit selbstgesetzten Druck verbunden und funktioniert nicht.

Der einfachere Weg der Bewussten Schöpfung deiner eigenen Erfahrungen ist die Anwendung der Kunst des Sichöffnens. Dabei werden die Gedanken bewusst in die von dir gewünschte Richtung gelenkt, auf sanfte Weise und ohne Druck. Du gehst einfach in Schwingungsharmonie mit deinem inneren Wesen. Dieses ist dir auf dem Weg der Erfüllung deiner Wünsche immer ein paar Schritte voraus, befindet sich bereits auf der Frequenz des erfüllten Wunsches und kann dir den Weg weisen. Du folgst also dem Strom des natürlichen Wohl-Seins.

Viele Menschen glauben nun, sie müssten sofort in den gewünschten Zustand gelangen. Dies ist verständlich, hindert aber daran, dieses Ziel zu erreichen. Ungeduld arbeitet gegen dich. Denn du baust so einen starken inneren Widerstand gegen deine jetzige Situation auf, du paddelst also mal wieder stromaufwärts und missachtest die Strömung des Lebensflusses.


Ich habe zu wenig Geld

Machen wir es mal an einem Beispiel klar: Nehmen wir an, du hast zu wenig Geld und siehst keine Aussicht auf Besserung. Logisch, dass du dich in erster Linie mit deinem Geldmangel beschäftigst, schließlich hat er eine starke Auswirkung auf dein Leben. Du kannst diesen Umstand also nicht ignorieren. Es wird dir vermutlich auch nicht helfen dir einzureden, dass die materielle Welt eh nur eine Illusion ist – Maya, wie die Hindus das nennen.

Allerdings hast du eine Wahl, wie du dich bezüglich deines Zustandes fühlst. Die meisten Menschen denken, dass es von äußeren Umständen abhängt, wie man sich fühlt. Wenn die Dinge gut laufen, fühlen sie sich gut, wenn nicht, fühlen sie sich schlecht. Und so versuchen sie, durch gezieltes Handeln ihre äußeren Lebensumstände zu kontrollieren. Und tatsächlich lassen sich manche Zustände so bis zu einem gewissen Grad gestalten und beherrschen.

Schauen wir uns an, was geschieht, wenn du den unangenehmen Zustand durchlebst, kein Geld zu haben. Es geschehen einige sehr gute Dinge, nämlich Wünsche: Du willst mehr materielle Sicherheit, eine befriedigende berufliche Tätigkeit, dir Aktivitäten leisten können, die dir Freude machen. Dein Inneres Wesen schwingt sich so auf diese Dinge ein und lädt dich ein, ihm zu folgen. Doch solange du dich im Gefühlszustand des Unbehagens befindest, kannst du dich den Inspirationen deines Inneren Wesens nicht öffnen. Du paddelst stromaufwärts.

Es wird dir nicht gelingen, von einem Gefühl des Unbehagens sofort zu einem Gefühl der Freude zu wechseln. Aber du kannst Gedanken finden, die dir ein wenig ERLEICHTERUNG verschaffen. So baust du inneren Widerstand ab. Finde Gedanken, die sich ein wenig besser anfühlen und dir etwas Erleichterung verschaffen. So bewegst du dich stromabwärts. Du könntest zum Beispiel denken:
„Immerhin habe ich eine Arbeit, auch wenn sie nicht viel einbringt.“
„Es ist mir leicht gefallen, diesen Job zu finden.“
„Es gibt für mich durchaus andere berufliche Möglichkeiten.“
„Wenn ich wirklich will, kann ich eine bessere Arbeit finden.“
„Ich traue mir mehr zu.“
„Eigentlich schlage ich mich ganz gut durchs Leben.“
„Ich habe immer wieder gute Entscheidungen getroffen.“
„Es gibt gutbezahlte Jobs, die ich mir durchaus zutraue.“
„Ich war schon immer gut darin, Probleme zu lösen.“
„Ich verlasse mich auf meine Inspiration.“
„Mir vorzustellen, dass es finanziell bergauf geht, erfüllt mich mit Vorfreude.“
„Das Leben bietet so viele Möglichkeiten und Chancen.“
„Es wird mir viel Freunde machen, diese Entwicklung zu erleben.“

So stellt sich schon eine leichte Besserung ein. Du hast noch keinen Cent mehr, aber deine Schwingungsfrequenz hat sich geändert, du hast inneren Widerstand abgebaut. Solche Fokussierungsübung musst du mehrmals machen um eine dauerhafte Veränderung und damit materielle Resultate zu bewirken. Deine finanzielle Situation wird deine geänderte Schwingung früher oder später widerspiegeln. Fahre fort, Gedanken zu wählen, die sich besser anfühlen, als die vorherigen:
„Ich habe immer genug Geld für alle meine Bedürfnisse.“
„Ich wünsche mit kostspielige und wundervolle Dinge“.
„Wenn das Leben einen Wunsch in mir weckt, dann gibt es immer Mittel und Wege, diesen Wunsch zu erfüllen.“
„Es ist faszinierend, wie viele Möglichkeiten mir offen stehen.“

Wichtig ist, zu diesen Beispielsätzen Gefühle entstehen zu lassen. Nur sprechen oder denken reicht nicht. Erst Gedanke in Kombination mit Gefühl wird Ergebnisse liefern.


Die Leiter der Gefühle

Du kannst es jetzt vielleicht nicht abwarten, zu all den schönen Dingen flussabwärts zu gelangen: Wertschätzung, Liebe, Freude, Begeisterung. Der Fluss des Lebens wird dich in seinem Tempo zu diesem Ziel tragen, du brauchst keinen Außenbordmotor für dein Kanu.

Du kannst nicht augenblicklich von einem Gefühl von Verzweifelung zu einem der Freude springen. Angenommen, etwas ist mit dir oder jemanden, den du liebst geschehen, du spürst negative Emotionen, bist deprimiert, zornig oder ängstlich. Freude wäre nun ein zu großer Sprung. Was du nun brauchst, ist eine Emotion der Erleichterung. Emotionen befinden sich auf einer Skala: Von Verzweifelung geht es zu Trauer, Furcht, Rachlust, Zorn, Ärger, Frustration, Kontra-Sein, Pessimismus und weiter zu Hoffnung, Optimismus, Glauben, Wissen, Liebe und Freude. Wie auch immer diese Skala sich für dich persönlich darstellt, streben solltest du immer nach einer Emotion der Erleichterung. Was fühlt sich für dich in einer konkreten Situation gerade etwas besser an?

Wenn du Verzweifelung empfindest und von dort zur Rachlust gelangst, fühlt sich das für dich wahrscheinlich etwas besser an. Befreiung macht sich breit. Das heißt aber nicht, bei der Rachlust stehen zu bleiben. Von diesem Gefühl kommst du vielleicht zum Ärger, von dort zur Frustration und von dort zur Hoffnung. Du ersetzt einen negativen Gedanken durch einen, der weniger inneren Widerstand erzeugt. Jedes mal verspürst du Erleichterung. Verstehst du nun, wie die Sache funktioniert? Du brauchst dir nicht den ganzen Tag positive Affirmationen über dich vorsingen. Hör einfach auf, dich auf Dinge zu fokussieren, die dich ärgern.

Du bist, wo du bist und das ist okay. Es gibt nur eine Emotion, auf die es ankommt – die Emotion der Erleichterung. Das Leben ist so eingerichtet, dass es gut für dich ist. Es soll Spaß machen. Du bist nicht auf die Welt gekommen, um zu kämpfen, dich abzuplagen oder zu ärgern. Du bist hier, um dein Potenzial zu entfalten. Dein Inneres Wesen weiß das.

Das Buch "Wie unsere Gefühle die Realität erschaffen" von Esther und Jerry Hicks ist höchst empfehlebwert, da es viel praktische Alltagsbeispiele enthält:

http://www.amazon.de/unsere-Gef%C3%BChle-Realit%C3%A4t-erschaffen-Manifestation/dp/3793421465

Ich habe ein sehr inspirierendes Video gefunden, das beschreibt, was Sichöffnen bedeutet. Es stammt von einer Teilnehmerin des "Kurs in Wundern", wo es u.a. ja auch darum geht, sich dem Fluss des Lebens anzuvertrauen (in Englisch):

http://www.youtube.com/watch?v=o7lQARiBoj8&feature=PlayList&p=7398FB965631D3F8