Freitag, 24. April 2009

Ho'oponopono - eine hawaianische Technik der Vergebung

Wir sind mit der Welt „da draußen“ verbunden, sind eins mit ihr. Was „da draußen“ geschieht, ist ein Spiegel unseres Inneren. Das Prinzip der Resonanz. Nehmen wir mal an, du beobachtest, wie jemand einem anderen etwa antut, was dessen Lebensfreude nicht gerade steigert oder Du bist selbst betroffen. Nun kannst Du auf dieses Spiel einsteigen - beschuldigen und anklagen oder die Situation ignorieren. Du kannst die Situation aber auch heilen - wenn Du möchtest.

Der hawaiianische Begriff Ho’oponopono bedeutet „etwas richtig stellen“ und es geht darum, in unserem Inneren etwas richtig zu stellen, was im außen geschieht. Du kannst viele kleine Alltagsprobleme mit dieser Methode richtig stellen. Durch den so entstehenden inneren Frieden öffnest dich mehr und mehr dem Fluss des Lebens. Wunder können geschehen.

Die Methode basiert auf der Geschichte des hawaiianischen Therapeuten Dr. Ihaleakala Hew Len, der eine ganze Krankenstation mit geisteskranken kriminellen Patienten geheilt hatte. Das geschah, ohne dass er je einen von ihnen gesehen hat. Der Psychologe hatte die Patientenakten der Insassen studiert und dabei jeweils in sein Inneres geschaut, um so zu ermitteln, wie ER die Krankheit des Betreffenden hervorgebracht hatte. Nachdem er sich selbst "gebessert" hatte, besserte sich der Zustand des Patienten. Dr. Len hat sich wochenlang immer wieder gefragt „Womit habe ich das erschaffen?“ Und sobald er etwas in sich fand, sagte er zu sich selbst: „Es tut mir leid“, „Ich verzeihe mir“ und „Ich liebe mich.“

Das Ganze klingt ziemlich unglaublich, doch diesen Dr. Len gibt es tatsächlich und er kommt mittlerweile auch zu Seminaren nach Deutschland.

Dr Len hat einen hawaiianisch-schamanischen Heilungsprozess ausgeführt, der unter dem Namen Ho'oponopono bekannt ist.

Die volle
Verantwortung übernehmen heißt für uns, dass wir für das verantwortlich sind, was wir denken und tun. Wir sind für das verantwortlich, was wir tun, und nicht für das, was andere tun. Doch das stimmt so nicht.
Die Methode führt uns tatsächlich zu einem tieferen Verständnis dafür, wie man vollständig Verantwortung übernimmt. Alles ist miteinander verbunden, wir sind eingebunden in ein Netzwerk von Energien.

Wir dürfen Verantwortung nicht mit Schuld verwechseln. Wir sind nicht schuldig an dem, was in der Welt geschieht. Doch wir haben die Wahlmöglichkeit, etwas zu verändern. Oft versuchen wir, diese Veränderung im Außen zu erreichen, meistens mit wenig Erfolg. Wir können nun anerkennen, dass nichts in unserer Welt existieren kann, ohne dass es auch in uns selbst existiert. Ho’oponopono gibt uns einen Schlüssel zur Freiheit. Wir können uns mit dem Ganzen verbinden und uns davon unterstützen lassen.


Heile dich selbst und du heilst die Welt

Es geht nicht darum, die Beweggründe der Person herauszufinden, die etwas tut, sondern nur darum, einen oder mehrere Gründe in sich selbst. Wenn ich so handeln würde, warum würde ich es tun? Und sage bitte nicht, DU würdest so etwas niemals tun...
So verwandelt sich Ärger und wird zu Mitgefühl und Verständnis. Wir können eine Handlung auf der Gefühlsebene nachvollziehen. Im Zustand der Ablehnung scheiden wir uns vom Mitgefühl ab. Wir fühlen den anderen und uns und fühlen uns sofort besser. Mitgefühl führt uns zurück in die Einheit und Einheit kann eine Situation heilen.

Die erste Frage ist also, wenn ich so handeln würde, warum würde ich dies tun? Die zweite Frage ist auf den ersten Blick noch heikler: Womit habe ich, wenn ich diese Person wäre, diese Situation geschaffen und warum? Finden wir etwas sagen wir wieder zu uns: „Es tut mir leid“ und „Ich liebe mich“.

Wie kann es sein, dass sich jemand eine unangenehme Situation schafft? Menschen um uns herum spüren unbewusst immer unsere Energie und haben die Tendenz, unsere eigenen unterdrückten und ungelebten Gefühle für uns zu leben und auszudrücken. Wir suchen einen Spiegel, der uns an das ungelebte Gefühl erinnert. Achte mal darauf, wenn DU eine andere Person, meist sogar eine dir nahe stehende, auf eine Weise behandelst, über die du dich später wunderst. Dann warst du ein Spiegel für diese Situation. Aber gehe jetzt bitte nicht hin und behandle andere Menschen auf unschöne Weise weil du meinst, die bräuchten das jetzt gerade. Du kannst eine solche Situation auch in Liebe umkehren.


Die hawaiianische Sichtweise

Alles, was ich ablehne, integriert sich in mein Bewusstsein. Auch der „blöde Nachbar“. In Ärger und Ablehnung verschwende ich meine Energie – die ich eigentlich brauche, um eine Situation zu klären. Ich kann nun in mein Herz gehen und Liebe an den Teil in mir senden, der das Problem erschaffen hat. Mein Gefühl verbessert sich sofort und schließlich auch die Umstände.

Das Schöne an der Methode ist, dass du damit unbewusste und „schlafende“ Menschen wecken kannst, ohne sie von irgendetwas überzeugen zu müssen, was sie dir eh nicht glauben würden. Gleichzeitig führst du damit Verbesserungen in deinem Leben herbei. Du übernimmst damit die volle Verantwortung für dich und dein Leben. Du bist kein Opfer mehr, sondern Erschaffer. Sicher, es mag bequemer sein, sich als Opfer von Umständen zu fühlen. Dies erspart eigene Aktivität und man kann immer irgendwen anklagen und verurteilen. Doch sei ehrlich – fühlst du dich damit glücklich. Vielleicht mag dein Verstand mit sich zufrieden sein, weil er „Recht“ hat. Doch wie geht es dem Rest von dir? Deiner Seele und deinem Körper?

Für die alten Hawaiiander beginnen alle Probleme mit dem Denken. Unbewusste Erinnerungen an längst vergangene schmerzhafte Erlebnisse, meist schon in der Kindheit, beeinflussen unser Denken. Nicht gelöste Themen, die der Verstand nicht lösen kann. Er kann nur die damit verbundenen Probleme managen – bis zum nächsten Ereignis.

Ich muss nicht wissen, welcher Teil in mir da wirkt. Ich kann mich mit der Liebe verbinden und sie bitten, diesen Teil zu heilen. Die negative Energie, die mich unbewusst an die alte schmerzhafte Erinnerung gebunden hat, wird befreit. Der Verstand hat dann nur noch die Aufgabe, ein Bewusstsein von Liebe und Vergebung zu wählen. Der Rest ist nicht sein Job. Die Hawaiianer sehen es so: Wir sind alle eins und spielen nur verschiedene Rollen, um uns gegenseitig viele Erfahrungen zu ermöglichen. Heilen wir eine Erfahrung, wird sie nicht mehr auftreten. Überlege jetzt mal, wer in deinem Leben welche Rollen spielt und welche du spielst.


Die subatomare Sichtweise

Die Autorin Bärbel Mohr berichtet in ihrem Buch „Cosmic Ordering“ von einem Interview mit Dr. Hartmut Müller, Leiter des Instituts für Raum-Energie-Forschung in München. Etwas verkürzt stellt sich die subatomare Sichtweise so dar:
Jede Information ist eine Schwingung mit einer bestimmten Frequenz. Alle Informationen sind auf subatomarer Ebene in den kleinsten Teilchen abgespeichert, in den Protonen und Elektronen. Und auf kleinster Ebene bestehen ja auch wir aus solchen Teilchen. Wenn du nun sagst „Ich muss darüber nachdenken“ werden Prozesse auf subatomarer Ebene in Gang gesetzt. Der Geist hat Zugriff auf die Informationen aller Teilchen auf subatomarer Ebene. Und er greift ständig darauf zu. Auf subatomarer Ebene sind wir ständig verbunden. Somit können wir alle Informationen überall abrufen – wenn wir es denn können.

Diese Riesenmenge an Informationen könnte unser Verstand nicht verarbeiten. Also selektieren wir – was ist für uns wichtig und was nicht. Wir lenken unsere Aufmerksamkeit, meistens leider unbewusst. Dies erklärt, warum Menschen in veränderten Bewusstseinzuständen Zugriff auf Informationen haben, die sie beim besten willen nicht „wissen“ können. Und derartige Versuche gab es schon reichlich.

Das heißt: Sobald ich eine klare Absicht formuliere, sucht jedes Proton und jedes Elektron in jedem meiner Atome nach der bestmöglich dazu passenden Information. Wenn das, was du suchst, irgendwo existiert (dein Traumjob, der ideale Partner...) wird dein inneres Navigationssystem versuche, dich dorthin zu navigieren.

Hast du es schon mal erlebt, dass du auf für dich rational nicht nachvollziehbare Weise irgendwo hingelotst wurdest und dort dann wundersame Dinge geschahen? C.G. Jung nennt so etwas Synchronizität.

Wenn es doch nicht klappt, liegt das daran, dass du deinem inneren Navigationssystem nicht folgst. Du traust ihm nicht, hörst lieber auf den begrenzten Verstand oder bist nicht entspannt im Fluss der Lebenskraft. Vielleicht stehst du unter Stress (Leistungsdruck, Mangelgefühle, Ablehnung der gegenwärtigen Situation). Und, so Dr. Hartmut Müller weiter, unter Stress verlassen die Teilchen ihren Eigenschwingungsmodus und koppeln sich von der Gesamtinformation ab. Wir sind buchstäblich „getrennt“ und fühlen uns auch so. Nun ist Schluss mit subatomarer Navigation.

Das heißt also, wir sind dafür verantwortlich, dass wir uns mit uns selbst wohl fühlen und mit der Realität, so wie sie ist, im Einklang sind. Nur so kann unserer inneres Navigationssystem auf die nötigen Informationen zugreifen und uns lotsen.

Dieses Annehmen, das Versöhnen mit allem, was ist, geschieht durch die in Ho’oponopono entwickelten Methoden.


Die psychologische Sichtweise

Worauf ich meine Aufmerksamkeit richte, dem gebe ich Energie Oft richten wir unsere Aufmerksamkeit unbewusst auf alte ungelöste schmerzhafte Erinnerungen. Die Psychologie nennt dies Verdrängung. Etwas in mir konnte eine schmerzhafte Situation nicht bewältigen und will mich schützen, indem die Erfahrung unterhalb der Bewusstseinsschwelle gehalten wird. Durch die Unterdrückung gebe ich diesem Teil in mir Energie. Dies kostet mich Kraft. Viele kleine Energiefresser saugen an meiner Lebenskraft und schaffen Probleme, die ich gar nicht sehen kann. So passiert es, dass jemand sich in einer an sich harmlosen Situation unbewusst der verdrängten schmerzhaften Gefühle erinnert und auf unangemessene Weise reagiert. Und schon haben wir den Salat! Der verdrängte Teil sieht nicht die Wirklichkeit, sondern handelt aus einem „Notfallprogramm“ heraus.

Wie kommt das? Die Seele will heil werden, sie will energetisch frei von den alten Gefühlen werden und sucht entsprechende Situationen. Dies erklärt, warum Menschen sich schmerzhafte Situation „selbst erschaffen“. Dabei will uns ein „Problem“ nur auf eine Verletzung hinweisen, die geheilt werden möchte.

Die gute Nachricht ist: Ho’oponopono kann diese Energie und Probleme heilen.


Die Techniken


1. Die doppelte Verständnistechnik

Du ärgerst dich über jmd. / eine Situation? Oder über eine eigene Verhaltensweise?

A. Frage dich: Wenn ich so handeln würde, wie diese Person, warum würde ich dies tun?
Wenn ich so handeln würde, welches Gefühl hätte ich dabei?

B. Aus Sicht der von der Handlung betroffenen Person:
Womit/Warum könnte ich diese Situation erschaffen haben?
Welche Gefühle erzeugen diese Situation in mir?

Wenn du etwas gefunden hast, sage dir:

Es tut mir leid.
Ich verzeihe mir/dir
Ich liebe mich/dich

Du kannst an dieser Stelle aufhören oder noch die nächsten Schritte machen:
Ich danke dafür
Ich übergebe die Situation an Gott (das Universum...)
Ich bin bereit, ein Wunder zu bezeugen
Beende die Übung in tiefer Dankbarkeit


2. Die Herzenstechnik

Was immer dein Problem ist, nimm es ins Herz und sage:

Was immer das Problem hervorgerufen hat, es muss mit mir zu tun haben.
Der Teil in mir, der das Problem verursacht, den liebe ich, den nehme ich ganz an.
Diesem Teil vergebe ich, diesem Teil danke ich.
Diesem Teil gebe ich all meine Liebe.

Wiederhole diesen Vorgang so lange, bis sich das Problem in Luft auflöst. Bleibe dabei ganz in einem Gefühl von Liebe. Taucht während der Übung ein Gefühl auf, gib auch diesem deine Liebe.

Die Meisterfrage ist: Wie komme ich in das Gefühl von Liebe? Wie komme ich ins Herz? Denn nur so wirkt diese Technik.

Was ist für dich stimmig? Du kannst singen, tanzen, dir einfach ein Licht im Herzen vorstellen, die Hand aufs Herz legen, dich an eine wunderbare Situation erinnern... Das mindeste, was du machen kannst, ist ein Gefühl von Annehmen zu gehen, eine Situation so wie sie ist, voll akzeptieren. Dann wird sich Liebe einstellen, In der Abwehr funktioniert das nicht.

3. Die Liebestechnik

Sie kombiniert Herz und Verstand. Wenn du auf jemanden schon die doppelte Verständnistechnik und die Herzenstechnik angewendet hast, aber immer noch in Ärger an ihn denkst, versuche die Liebestechnik.

Denke an das Verhalten, das dich ärgert und frage dich, ob es ein Ausdruck von Liebe sein könnte. Was liebt derjenige, der sich so verhält? Was verteidigt er möglicherweise mit seinem Verhalten? Bleibe auch bei dieser Übung bei DIR.

Oder ist es ein versteckter Ruf nach Liebe? Kannst du diesen beantworten? Z.B. einfach die Person um einen Rat fragen.


Vielfältige Anwendungsbereiche

Schattenseiten, die wir ablehnen, treten uns immer als Schicksal entgegen. So werden wir viele Gelegenheiten finden, Ho’oponopono anzwenden. Wichtig ist, es mit Leichtigkeit zu betreiben. Es geht nicht darum, tief in alten Wunden zu wühlen.

Die meisten Anwendungsmöglichkeiten gibt es im zwischenmenschlichen Bereich. Hier funktioniert die Projektion unserer seelischen Anteile am besten. Fange möglichst mit den kleinen Alltagsproblemen an, so gewöhnst du dich an die Techniken. Natürlich kannst du auch Probleme heilen, die aus deinen eigenen Verhaltensweisen herrühren. Manchmal ist es am Anfang leicher, mit beobachteten Problemen anzufangen.

Frage dich:

Mit wem hast du wiederholten Ärger?
Mit wem fühlst du dich nicht ganz wohl?
Bei wem hast du das Gefühl, er/sie nutzt dich aus?
Wer übergeht dich?
Wer redet schlecht über dich?

Welche deiner Beziehungen kannst du noch verbessern.

Warum hast du es erschaffen, dass jemand in deinem Umfeld das Problem xy hat?


Du hast etwas „beim Universum bestellt“ und es wurde noch nicht geliefert? Nehme den Teil, der deine Wunscherfüllung verhindert, ins Herz und liebe ihn. Du musst dafür nicht wissen, welcher es ist.

Links zum Thema:

http://de.spiritualwiki.org/Wiki/Hooponopono
http://www.baerbelmohr.de/content/view/119/23/