Dienstag, 24. März 2009

Akzeptieren oder Ablehnen

Wir alle möchten gerne ein Leben in einem Zustand von Glück und Freude führen, ohne Sorgen, Ängste, Ärger, Groll, Befürchtungen, Neid oder was immer uns das Leben vermiest.

Unser Verstand ist darauf programmiert, Probleme wahrzunehmen und unsere Umgebung auf Bedrohungen zu überprüfen. Das mag vor 40.000 Jahren sinnvoll gewesen sein, schließlich lauerten überall wilde Tiere und wir mussten aufpassen. Dies ist nun vorbei, wir sind in aller Regel in unserem Alltag nicht existentiell bedroht. Das Problem ist, dass unserer Verstand dies noch nicht weiß. Auf einer tiefen Ebene ist er programmiert wie vor 40.000 Jahren. Unser Körper hat Mechanismen entwickelt um sich gegen die Gefahren der Natur zu schützen. Und wir können bis heute nicht an ihnen rütteln. Unsere Nervensysteme sind uralte biologische Systeme, die sich unter dem Stress der Steinzeitmenschen entwickelten. Und das bedeutete entweder draufhauen (auf das wilde Tier) oder abhauen. Heute haben wir ganz andere Stresssituationen, aber das Nervensystem kann nur auf die alte Art reagieren. Wenn Du Dir sagst, dass etwas nicht stimmt und Du die Kontrolle verlierst, dann wird die daraus resultierende Angstantwort Dich wach halten, dein Herz rasen lassen, und einige deiner normalen Körperfunktionen stoppen um Dich zu schützen. Dies sind uralte in uns verankerte Instinkte.

Wenn unser Nervensystem nur zwei Reaktionen kennt, entweder vor dem wilden Tier wegrennen oder sich stellen, was ist dann heute? Du rennst ständig und es verschwindet nie. Du stellst Dich nicht. Dich stellen bedeutet, dass Du das, was du fürchtest an Dich heran lässt. Was sind heute die „wilden Tiere“, die uns bedrohen? Was verursacht heute Ärger, Wut, Trauer
, Reizbarkeit, Feindseligkeit, Konkurrenzdenken, negative Denkmuster, Ungeduld, Pessimismus, Enttäuschung, Erwartungen, Hilflosigkeit? All diese Emotionen stehen für die „Weglauf-Variante“.

Du wirst vielleicht sagen, es sind bestimmte Ereignisse, die Dir widerfahren, ausgelöst durch die (Nicht)handlungen anderer Personen. Durch Deine „Weglauf-Emotionen“ versuchst du, eine Situation zu kontrollieren statt dich ihr zu stellen. Doch die Situation ist da, damit Du an ihr wächst und etwas lernst. Läufst Du weg, wirst Du sie immer wieder erleben, so lange, bis Du Dich ihr stellst.

Wenn Du in dieser Situation nun z.B. andere beschuldigst oder kritisierst, dann machst Du sie für Deinen emotionalen Zustand verantwortlich. Das ist eine Form von Kontrolle. Andere mögen vielleicht tatsächlich irgendwas „falsch“ gemacht haben, aber darum geht es hier nicht. Es geht darum, dass Du Verantwortung für Dich und Deine Reaktionen und Deine Gefühle übernimmst.

Du hast in jeder Lebenssituation zwei Wahlmöglichkeiten: Akzeptieren oder Ablehnen. Dies hat mit zwei Grundgefühlen zu tun, die uns steuern, Liebe (oder Freude, Akzeptanz, Bejahung...) und Angst (oder Abwehr, Ablehnung, Kontrolle, Kritik...). Ignorieren und Analysieren sind Variationen von Angst.

Mit Liebe/Akzeptanz zu reagieren bedeutet, dich einer Situation zu stellen und an ihr zu wachsen.
Was kannst Du tun? Du kannst nicht Deine Instinkte kontrollieren, die sind da. Aber Du bist Herr oder Frau über Deine Gefühle. Du kannst innehalten, in Dich gehen, tief ausatmen und Dir innerlich sagen „STOPP!“


Damit entscheidest DU über Deine Reaktionen und bist nicht mehr Spielball anderer Menschen, die einfach nur Deine Knöpfe drücken können.

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